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1) die normale und die pathologische Anatomie,
2) die Physiologie,
3) die allgemeine Pathologie und Therapie,
4) die Arzeneimittellehre, insbesondere auch hinsichtlich ihres pharmacog-
nostischen Theiles,
5) die Arzenei-Verordnungslehre nebst Pharmacie,
6) die spezielle Pathologie und Therapie, namentlich auch der Geisteskrankheiten,
7) die Chirurgie und "
8)dieGebutthshülfe,
bezüglich der beiden letzteren Fächer jedoch bei Kandidaten, welche dieselben nicht
ausüben wollen, mit Ausschluß der speziellen Operations-Lehre und der Lehre
von den Instrumenten, Verbänden, Apparaten und Maschinen.
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Die Prüfung hat auch, namentlich durch geeignetes Eingehen auf die phi-
losophischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen, vornämlich Logik, Metaphysik,
Psychologie, Zoologie, Botanik, Mineralogie, Physik und Chemie, bei jeder
passenden Gelegenheit zu erforschen, ob der Kandidat die einem tüchtigen Arzte
unentbehrliche Grundbildung besitze.
Die Physikats-Prüfung, zu welcher nur diejenigen zugelassen werden, welche
die Staatsprüfung als Aerzte und mindestens auch als Geburtshelfer mit gün-
stigem Erfolge schon bestanden haben, soll die Kenntnisse und Fertigkeiten der
Kandidaten in der medizinischen Polizei, sowie in der polizeilichen und in der
gerichtlichen Medizin ermitteln.
Anmeldungen zu dieser Prüfung können künftig jederzeit erfolgen.
Weimar am 13. Mai 1854.
Erstes Departement des Großherzoglich Sachfslischen
Staats-Ministeriums, Abtheilung B.
Für den Departements-Chef.
Julius von Helldorff.
II. Dem Bürgermeister Wilhelm von Obstfelder zu Lobeda ist auf
Nachsuchen die Erlaubniß zur Uebernahme und Betreibung einer Agentur der
Feuerversicherungs-Gesellschaft Borussia zu Berlin innerhalb der Grenzen des
Großherzogthumes bis auf Widerruf ertheilt worden.
Weimar am 5. Mai 1854.
Finanz-Departement des Großherzoglich Süchsfischen
Staats= Ministeriums.
G. Thon.