Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen auf das Jahr 1906. (90)

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drückt wird, gemessen, sodann der Länge nach und falls sich veränderte Stellen 
zeigen, in mehreren Richtungen durchschnitten. Jedesmal ist eine Beschreibung 
ihres Blutgehaltes zu geben. 
Nieren und Nebennieren. 
Nieren und Nebennieren werden in der Art herausgenommen, daß ein 
vertikaler Längsschnitt durch das Bauchfell nach außen von dem auf= oder ab- 
steigenden Dickdarm gemacht, letzterer zurückgeschoben und die Niere nebst Neben- 
niere ausgelöst wird. Dabei ist auf das Verhalten des Harnleiters zu achten, 
welcher, wenn er nichts abweichendes zeigt, zu durchschneiden, aber im Zusammen- 
hange mit den Beckenorganen zu lassen ist, sobald an ihm eine Veränderung 
wahrgenommen wird. Die weitere Sektion der Niere kann dann verbleiben, 
bis die Beckenorgane herausgenommen worden sind, sie kann aber auch sofort 
wie bei der frei herausgeschnittenen Niere vorgenommen werden. Die Neben- 
nieren werden auf einen mitten über ihre Flachseite geführten Schnitt unter- 
sucht, bei den Nieren wird zunächst durch einen über den konvexen Rand 
geführten Längsschnitt die Kapsel eingeschnitten und vorsichtig abgezogen, worauf 
die freigelegte Oberfläche in bezug auf Größe, Gestalt, Farbe, Blutgehalt, 
krankhafte Zustände beschrieben wird. Dann wird ein Längsschnitt durch die 
ganze Niere bis zum Becken geführt, die Schnittfläche in Wasser abgespült und 
beschrieben, wobei Mark und Rindensubstanz, Gefäße und Parenchym zu berück- 
sichtigen sind. Vom Nierenbecken aus wird der Harnleiter bei erhaltenem Zu- 
sammenhange bis zu seiner Eintrittsstelle in die Blasenwand mit einer Schere 
aufgeschlitzt. 
Beckenorgane. 
Die Beckenorgane (Harublase, Mastdarm und die damit im Zusammen- 
hange stehenden Geschlechtsteile) werden, nachdem die Harnblase in ihrer natür- 
lichen Lage geöffnet und ihr Inhalt bestimmt ist, auch die Lage, die Größe, 
sowie die gegenseitigen Beziehungen der übrigen Beckenorgane beachtet worden 
sind, am besten im Zusammenhange herausgeschnitten und dann erst der weiteren 
Untersuchung unterzogen, bei welcher die Geschlechtsteile zuletzt zur Betrachtung 
und Offnung gelangen. Dabei hat die Untersuchung der Eierstöcke, vor allem 
wegen der Wichtigkeit etwa vorhandener gelber Körper, derjenigen der übrigen 
weiblichen Geschlechtsteile, die Offnung der Scheide derjenigen der Gebärmutter 
vorherzugehen. Bei Wöchnerinnen ist den venösen und lymphatischen Gefäßen 
sowohl an der inneren Oberfläche der Gebärmutter, als auch in der Wand 
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