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und in den Anhängen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, namentlich ist ihre
Weite und ihr Inhalt festzustellen. Die Hoden werden am besten an dem
Samenstrang durch den Leistenkanal in die Bauchhöhle gezogen und nach Er-
öffnung der Scheidenhöhle vom freien Rande gegen den Nebenhoden hin durch-
geschnitten; der Schnitt wird sofort durch den Nebenhoden hindurchgeführt.
Magen und Zwölffingerdarm.
Magen und Zwölffingerdarm werden, nachdem ihr Zustand äußerlich er-
mittelt worden ist, in ihrer natürlichen Lage, und zwar der Zwölffingerdarm
an seiner vorderen Seite, der Magen an der großen Krümmung mit einer
Schere aufgeschnitten und zunächst einer genauen Prüfung ihres Inhalts unter-
zogen. Hierauf wird die Beschaffenheit der Schleimhaut des Zwölffingerdarms
sowie die Durchgängigkeit und der Inhalt des Mündungsteiles des Gallen-
gangs untersucht, der Gallengang bis zur Leberpforte aufgeschlitzt, die Pfort-
ader freigelegt und auf ihren Inhalt geprüft, und nun erst der Magen behufs
weiterer Untersuchung herausgeschnitten.
Leber.
Die Leber wird zuerst äußerlich in ihrer natürlichen Lage beschrieben und
dann herausgeschnitten. Durch einen oder nach Bedürfnis mehrere lange, quer
durch das Organ (gleichzeitig durch den linken und rechten Lappen) gelegte
glatte Schnitte wird der Blutgehalt und das Verhalten des Gewebes festgestellt.
Bei der Beschreibung ist stets eine kurze Mitteilung über das allgemeine Ver-
halten der Leberläppchen, namentlich über das Verhalten der inneren und
äußeren Abschnitte derselben zu geben. Den Beschluß der Leberuntersuchung
macht die Eröffnung und Untersuchung der Gallenblase. ·
Bauchspeicheldrüse.
Die Bauchspeicheldrüse kann in ihrer natürlichen Lage belassen und nur
durch einen Längsschnitt gespalten werden, von welchem aus ihr Ausführungs-
gang eröffnet werden kann; sind wesentliche Veränderungen von außen zu
bemerken, so wird sie mitsamt dem absteigenden Teil des Zwölffingerdarms
herausgeschnitten und dann erst genauer untersucht.
Gekröse, Dünn= und Dickdarm.
Der Untersuchung des Darmkanals hat stets diejenige des Gekröses mit
seinen Lymphdrüsen, Lymph= (Chylus-) und Blutgefäßen vorauszugehen. Wo