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Besonders genau ist der Magen zu besichtigen und festzustellen, ob dessen
Wand unversehrt ist oder ob sie zu zerreißen droht oder gar schon zerrissen ist.
Im ersten Falle findet die Sektion der Brusthöhle in der üblichen Weise
statt, jedoch wird das Blut des Herzens samt dem aus den großen Gefäßen
entnommenen in ein reines Gefäß von Porzellan oder Glas (A) gebracht; in
ein zweites Gefäß (B) legt man Stücke der Lunge und des Herzens. Endlich
werden die Halsorgane in der § 19 Absatz 6 beschriebenen Weise nur frei
gemacht, jedoch nicht durchtrennt; die Speiseröhre aber wird, um ein Aus-
fließen des Mageninhaltes zu verhindern, oberhalb des Zwerchfells unter-
bunden.
Dann wird in der allgemein üblichen Weise Netz und Milz untersucht,
und von dieser ein Stück ebenfalls in das Gefäß B gebracht. Nach Ablösung
und Zurücklegung des Querdarms und doppelter Unterbindung des Zwölf-
fingerdarms im oberen Drittel wird dieser zwischen beiden Unterbindungen
durchschnitten und der Magen im Zusammenhange mit den Halsorganen unter
Durchtrennung der Aorta oberhalb des Zwerchfells sowie des Zwerchfells selbst
herausgenommen. Magen und Halsteile werden auf einer passenden Unterlage
ausgebreitet, der Magen an der großen Krümmung bis in die Speiseröhre und
diese in ihrem ganzen Verlauf durchtrennt. Es wird jetzt der Inhalt des
Magens nach Menge, Farbe, Zusammensetzung, Reaktion und Geruch bestimmt
und in ein drittes Gefäß (C) gegeben und nunmehr die Schleimhaut von Zunge,
Nachen, Speiseröhre und Magen auf Dicke, Farbe, Oberfläche und Zusammen-
hang untersucht. Bei dieser Untersuchung ist sowohl dem Zustande der Blut-
gefäße als auch dem Gefüge der Schleimhaut selbst besondere Aufmerksamkeit
zuzuwenden, namentlich ist festzustellen, ob das vorhandene Blut in Gefäßen
enthalten oder aus den Gefäßen ausgetreten ist, ob es frisch oder durch Fäulnis
oder Erweichung verändert und in diesem Zustande in benachbarte Gewebe ein-
gedrungen ist. Ist Blut ausgetreten, so ist festzustellen, ob es auf der Ober-
fläche oder im Gewebe liegt, ob es geronnen ist oder nicht. Endlich ist be-
sondere Sorgfalt zu verwenden auf die Untersuchung des Zusammenhangs der
Oberfläche namentlich darauf, ob Substanzverluste, Abschürfungen, Geschwüre
vorhanden sind. Die Frage, ob gewisse Veränderungen möglicherweise durch
den natürlichen Gang der Zersetzung nach dem Tode namentlich unter Ein-
wirkung gärenden Mageninhalts zustande gekommen sind, ist stets im Auge zu
behalten. Ergibt die Betrachtung mit bloßem Auge, daß die Magenschleim-