Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1826. (3)

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mund oder die Vormuͤnder, auch in Ansehung dieses Vermoͤgens nur allein der sie 
bestellenden Obrigkeit des Wohnorts Rechnung zu stellen schuldig seyn. 
Artikel 3. 
Hatte der oder die Verstorbene in demjenigen der beiden Staaten, in welchem 
sie nicht wohnten, unbewegliches Vermögen; so wird in Ansehung desselben für die 
Minorennen in diesem Staate auch noch eine Güter-Curatel (cura vlis) borig- 
keitlich bestellt. 
Werden in der Folge diese Immobllien in gesehmäßiger Art ganz oder zum 
Theil veräußert, verkauft, gegen auswärts gelegene Gäter vertauscht u. dgl.; so loͤst 
sich auch die Guͤter-Curatel in so weit auf, und insbesondere. sind die bewislichen 
Surrogate der veraͤußerten Güter nach Art. zu behandeln. 
Artikel 4. 
Derjenige der beiden Staaten, in welchem eine solche Güter-Curatel zu bestellen 
ist, macht sich im Voraus verbindlich, den oder die im Staate des Wohnorts auf- 
hestellten, ihr nahmhaft zu machenden Vormund oder Vormünder, auch als Güter, 
Curator oder Curatoren anzuerkennen, unter der Verbindlichkeit, der Ober-Curatel 
über die Verwaltung der dort gelegenen Güter Rechnung zu legen urd deren Ge- 
nehmigung oder Consens bei Verdußerung, Verpfändung oder Belastung 
dieser Güter einzuholen. Der in dem einen Staate aufgestellte Vormund ist auf 
Verlangen gehalten, sich wegen Erfüllung dieser Verbindlichkeiten gegen die aufsehende 
Curatel-Behörde des andern Staates an Eidesstatt zu reversiren. 
Artikel 5. « . 
Wenn der Vater oder die Mutter der Minderjaͤhrigen einen Wohnsitz in einem 
jeden der beiden Staaten hatte; so wird die Vormundschaft in demjenigen Staate 
Festellt, im welchem Er oder Sie gestorben ist, oder sich, wenn der Tod in beinem 
der beiden Staaten erfolgte, vor dem Ableben zulebt aufgehalten hat:. vorbehaͤltlich 
einer besonderen gegenseitigen Uebereinkunft in denjenigen einzelnen Fällen, in welchen, 
nach Bewandtniß der Umstände, die Anwendung dieses Grundsatzes unbequem. und 
für den Minderjährigen nachtheilig seyn könnte. 
Wegen Bestellung der Güter.-Curatel in dem anderen Staate hat es jeden= 
falls bei demjenigen, was Art. :, 3, 4 festgesetzt ist, sein Bewenden. 
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