Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1834. (11)

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Erst mit der Bildung dieser Milbe wird die Regenfäule zur Raude. An den 
raudigen Stellen erscheint die Haut mißfarbig, aufgedunsen, blaugrünlicht und nässend. 
Die Schafe suchen sich mit Wohlbehagen an harten Gegenständen zu reiben, und 
bei genauer Untersüchung eurdeckt manz- an solchen, Prankhaft veränderten Haütstellen 
die Milben. Durch das beständige Nagen der Milben, sondert scch fortdauernd mehr 
oder minder seröfe Feuchtigkeit ab, welche. die Wolle verklebt und, vertrocknet, die be- 
kannten Raudeborken bilder. 
Zugleich erscheint die Wolle matt, glanzlos, verwirrt, ihrer Elasticitckt beraubt, 
und leicht, ausgehend. Wann die Milben, welche ihre Gegenwart auf die beschriebene 
Weise auf der Haut zu erkennen geben, sich paaren, so legt- die trüchtige Milbe ihre 
Eier in die Haut nieder. Zehn bis zwölf Tage nach dem einige Tage dauernden 
Paarungsakte bemerkt man cin oder mehrere Knötchen in der Haut, wo dann unter 
den oben beschriebenen Veränderungen die jungen Milben zum Vorschein kommen. » 
Indem die Milben sich von den zernagten Stellen. allmählig auf andere gesunde 
Stellen begeben, breitet sich das Uebel immer mehr aus. Die Haut an den verlassenen 
Stellen wird, nun trosken. pergamentartig, und erscheint mit Borken bedeckt und 
haarlos. 
g. 4 
Die Verbreitung der Schafraude durch Anseckung. wird einzig durch Uebertra- 
gung von (Milben oder Milben= Eiern vermittelt, und die Ansteckung geschieht bei der 
Neigung der raudigen Thiere, sich an harten Gegenständen zu reiben, wo dann Mil- 
ben sich anhängen, häufig mittelbar, ohne daß raudige mit reinen Schafen zusam- 
men kommen. Da ferner feuchtwarme Witterung die Vermehrung der Milben sehr 
begünstigt, so hängt hievon vorzüglich die schnellere und größere Verbreitung des 
Uebels ab,##so##zwie im Gegentheil bei trockener, besonders kalter Witterung, die erst im 
Beginnen begriffene Raude bei einer Heerde nur langsame Fortschritte macht und 
einige Zeit leicht übersehen werden bann. 
K. 5. 
Diese früher von deln Ober-Mebicinalrath UQ. Walz gemachten Beobachtungen 
(Natur und Behandlung ber Schaf-Rauude von Dber-Medicinalrath Walp 
mit Abbildungen von Krätz Milben. Stctgart 13095 
wurden durch seit mehreren Jahren wiederholte Versuche auf der K. Thier-
	        
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