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Erst mit der Bildung dieser Milbe wird die Regenfäule zur Raude. An den
raudigen Stellen erscheint die Haut mißfarbig, aufgedunsen, blaugrünlicht und nässend.
Die Schafe suchen sich mit Wohlbehagen an harten Gegenständen zu reiben, und
bei genauer Untersüchung eurdeckt manz- an solchen, Prankhaft veränderten Haütstellen
die Milben. Durch das beständige Nagen der Milben, sondert scch fortdauernd mehr
oder minder seröfe Feuchtigkeit ab, welche. die Wolle verklebt und, vertrocknet, die be-
kannten Raudeborken bilder.
Zugleich erscheint die Wolle matt, glanzlos, verwirrt, ihrer Elasticitckt beraubt,
und leicht, ausgehend. Wann die Milben, welche ihre Gegenwart auf die beschriebene
Weise auf der Haut zu erkennen geben, sich paaren, so legt- die trüchtige Milbe ihre
Eier in die Haut nieder. Zehn bis zwölf Tage nach dem einige Tage dauernden
Paarungsakte bemerkt man cin oder mehrere Knötchen in der Haut, wo dann unter
den oben beschriebenen Veränderungen die jungen Milben zum Vorschein kommen. »
Indem die Milben sich von den zernagten Stellen. allmählig auf andere gesunde
Stellen begeben, breitet sich das Uebel immer mehr aus. Die Haut an den verlassenen
Stellen wird, nun trosken. pergamentartig, und erscheint mit Borken bedeckt und
haarlos.
g. 4
Die Verbreitung der Schafraude durch Anseckung. wird einzig durch Uebertra-
gung von (Milben oder Milben= Eiern vermittelt, und die Ansteckung geschieht bei der
Neigung der raudigen Thiere, sich an harten Gegenständen zu reiben, wo dann Mil-
ben sich anhängen, häufig mittelbar, ohne daß raudige mit reinen Schafen zusam-
men kommen. Da ferner feuchtwarme Witterung die Vermehrung der Milben sehr
begünstigt, so hängt hievon vorzüglich die schnellere und größere Verbreitung des
Uebels ab,##so##zwie im Gegentheil bei trockener, besonders kalter Witterung, die erst im
Beginnen begriffene Raude bei einer Heerde nur langsame Fortschritte macht und
einige Zeit leicht übersehen werden bann.
K. 5.
Diese früher von deln Ober-Mebicinalrath UQ. Walz gemachten Beobachtungen
(Natur und Behandlung ber Schaf-Rauude von Dber-Medicinalrath Walp
mit Abbildungen von Krätz Milben. Stctgart 13095
wurden durch seit mehreren Jahren wiederholte Versuche auf der K. Thier-