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In Folge der an einer oder einigen begrenzten Strellen gewöhnlich im Grunde
eines, selrener in beiden Lungenflügeln gebildeten Entzündung finder Ausschwitzung
gerinnbaren Stoffes Start, was durch den eigenthümlichen Bau der Rinds-Lungen
begünstigt, und die Veranlassung zu der eigenthümlichen Entartung der Lungen-
Substanz wird, die sich bei fortdauernder Entzündung und Ausschwitzung immer
mehr vergrößert.
Hat die Entartung einen gewissen Umfang erreicht, so gesellt sich Fieber
hinzu, womit gewoͤhnlich nun auch eine Brustfell-Entzündung verbunden ist.
4 g. 8.
Schon mehrere Wochen vor Eintritt des Fiebers beobachtet man einen
kurz abgestoßenen, trockenen, hohlblingenden Husten, der sich Anfangs nur selten
vernehmen läßt, später sich aber vermehrt. Bei genauer Untersuchung findet man
den Athem weniger ruhig und gleichförmig, als im gesunden Zustande, das Auge
ist etwas matt und trübe, die Hgare erscheinen mehr oder weniger glanzlos und
struppig, und legt man das Ohr an eine der Brustwandungen, so vernimmt man
eine geräuschvolle Bewegung der Lungen, die bei dem vorzugsweise ergrif-
fenen Lungen-Flügel am stärksten ist, im weiteren Verlaufe der Krankheit findet je-
doch gerade das Ge gentheil Statt.
Auch das Fressen und Wiederkäuen geschieht nun nicht mehr mit der
gewohnten Lebhaftigkeit, und bei dem Melsvieh vermindert sich die Milch.
S. 9.
Das eineretende Fieber ist mit einem oft kaum bemerbbaren Frost, worauf
eine erhöhte Temperat ur des ganzen Körpers folgt, bezeichnet, Puls= und'
Herzschlag sind beschleunigt, ersterer voll und hart, oft auch unterdrückt und
klein, die RNasenschleimhaut ist geröthet, die Maulhöhle heiß, die Augen
thränend, die Thiere stehen mit gesenkrem Kopfe und mit ausgespreizten Vorder-
Füßen entfernt von der Krippe, das Athmen ist beschleunigt und erschwerr, der
Husten ist häufger und schmerzhaft, und die Thiere legen sich selten und nar
auf kurze Zeit.
« Die Freßlust und das Wiederkäuen ist gering, und der Mist wird spar-
sam, trocken and dunkel gesürbt abgesest, ebenso geht nur sparsam Urin ab, beim