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Melkoieh hoͤrt die Milch-Absonderung beinahe ganz auf, und die traͤchtigen
Kuͤhe verwerfen nicht selten.
Im weiteren Verlaufe der Krankheit legen sich die Thiere beinahe gar nicht
mehr, siellen die Ellenbogen der vorderen Gliedmaßen weit von der Brust nach
außen, die Hinterfuͤße aber unter dem Vauche vor.
Das Sinken der Kräfte ist auffallend, es entwickelt sich ein faulicht-
nerodses (toyphöses) Fieber, der Puls ist klein und schnell, der Herzschlag
prellend, der, wenn die linbe Lunge vorzugsweise leidet, statt auf der linken Seite,
auf der rechten gefühlt wird, der reichliche Nasen-Ausfluß wird übelriechend,
und auch aus dem Maul fließt ein zäher Schleim, es stellt sich ein stinkender
Durchfall ein, nicht selten findet auch eine Auftreibung des Hinterleibs statt,
und die Thiere sterben an völliger Entkräftung, oder oft auch plötlich mit auf-
gesperrtem Maul an Erkstickung.
K. 10.
Der ganze Verlauf der Krankheit erstreckt sich gewöhnlich auf vierzehn
Tage, drei bis vier Wochen.
Nimmt die Krankheit einen günstigen Ausgang, so tritt gewöhnlich mit
acht bis vierzehn Tugen Desseen ein; mit Abnahme des Fiebers verlieren sich
auch die übrigen krankhaften Erscheinungen, der Husten wird locker, und Freßlust
und Wiederkäuen kehren zurück. Sind die Entartungen in den Lungen noch nicht
von bedeutendem Umfange, so verliert sich auch der Husten allmählich beinahe ganz,
und die Thiere nehmen wieder an Fleisch zu.
Im anderen Falle aber dauert der Husten fort, und auch das Athmen
erscheint besonders nach einiger Bewegung mühsam und beschleunigt, die Thiere
nehmen troß guter und reicher Fütrerung niche zu. In diesem Zustande verharren
solche Thiere oft mehrere Monate, endlich stellt sich von Reuem Fieber ein,
Wasser-Anhäufung in der Brusthöhle gibt sich deutlich zu erkennen, und die Thiere
gehen in Folge allgemeiner Alzehrung und Erschöpfung zu Grunde.
S. 11.
Die beständige und diese Krankheit charakterisirende krankhafte Erscheinung,
woran solche auch in zweifelhaften Fällen am zuverläßigsten erbannt wird, zeigt sich
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