Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1838. (15)

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in der eigenthümlichen krankhaften Beschaffenheit der Lungen- 
Substanz, die, je nachdem die Oeffnung eines solchen kranken Thieres im An- 
fange oder am Ende der Krankheit stattfindet, von minderem oder größerem Um- 
fange gefunden wird. 
Bei Erdôffnung der Brusthöhle eines daran eingegangenen Thieres erscheim: 
nämlich gewöhnlich nur Einer der Lungenflügel und vorzugsweise der linbe 
von außerordentlicher Größe, Härte und Schwere, so daß von der schwammigen 
Struktur der Lungen-Substanz in der Regel gar nichts mehr zu erkennen ist. Wer- 
den Einschnitte in eine solche entartete Lunge gemacht, so findet das Messer 
Widerstand, wie bei dem Durchschneiden dünner Knorpeln, die mit Schichten von 
weicherer Masse durchzogen sind. Die Schnittflächen haben ein marmorirtes Aus- 
sehen, theils hellerer, theils dunklerer Färbung, und mit weißlich-gelblichen knorpel- 
artigen Streifen durchzogen. Diese Streifen werden durch die entarteren Blutgefäße 
und Bronchien gebildet, und in demselben Grade, als die Wände die ser Gefäße sich 
verdichtet haben, nehmen sie in ihrem inneren Durchmesser ab, so daß ihre feineren 
Verzweigungen gänzlich verschlossen erscheinen. 
Das Gewicht einer solchen entarteten Lunge übersteigt nicht selten das Gewicht 
von zwandia bis dreißig Pfund. 
Das Brustfell ist gewöhnlich auf seiner inneren Seite mit einer sulzartigen 
Masse bedeckt, welche mehr oder weniger fest anhängt, und häufig enthält die Brust- 
höhle eine nicht unbedeutende Menge einer schmußig gelben serösen Flüssigkeit. 
Werden die Thiere in den ersten Tagen der Krankheit geschlachret, so beschränkt 
sich die Entartung oft nur auf eine bleine Stelle, etwa von der Größe einer Faust. 
F. 12. 
Um die Entstehung der Krankheit aus allgemein verbreiteten Schäd- 
lichkeiten zu verhüten, nehme man Bedacht darauf, das Vieh so viel möglich gegen 
die Einwirkung der letzteren zu schüßen, es sorgfältig zu pflegen, in trockenen, 
reinen und mäßig warmen Scallungen zu halten und täglich zu striegeln, oder 
wenigstens mit Strohwischen nachdrücklich zu reiben. Mangelt es an gutem Furter 
und ist man genöthigt, verschlammtes zu reichen, so trockne man solches an freier 
Luft, reinige es durch Klopfen oder Dreschen von allen Unreinigkeiten und vermische
	        
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