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gestattet, eher Grünes, als Gedörrtes gefüttert, und das Tränkwasser, worunter man
etwas Mehl, Kleye oder Leinkuchen mischen kann, nur überschlagen gegeben
werden.
K. 15.
Ist bereits ein fieberhafter Zustand eingetreten, so ist je nach der
Heftigkeit des Fiebers, dem beschleunigten und erschwerten Athmen te., die entzün-
dungswidrige Behandlung angezeigt, von der aber auch nur dann ein gönstiges
Resultat zu hoffen ist, wenn solche fröhzeitig in Anwendung gebracht wird. Ver-
mindern sich die Zufälle auf die erste Blut-Entleerung nicht, so muß nach Umständen
nach zwölf bis vierundzwanzig Stunden einc zweite vorgenommen werden.
Ebenso reicht man Anfangs täglich drei bis vier Gaben der obigen Salzpulver
mit schleimigter Abkochung, wozu man noch ein Trinkglas guten Essigs beimi-
schen kann. «
Man reibe die angegebene scharfe Salbe zu beiden Seiten, so wie am vorderen
Theile der Brust ein, und unterhalte die sich bildenden geschwuͤrigen Stellen jeden-
falls mehrere Wochen. Tritt bei dem Gebrauche der Salzpulver weicher Mistabgang
ein, so gebe man, so lange noch das entzuͤndliche Stadium fortdauert, taͤglich zwei
bis drei Gaben von Salpeter und Salmiak, von jedem ein Loth mit Leinsaamen=
Pulber in Gerstenabkochung, auch kann man statt des Salmiaks ein halbes bis ein
Quentchen Brechweinsiein beiseßen, und bei sortdauerndem schmerzhaften Husten,
abwechselnd mit Gerstentrank in einer Abkochung von Schierlingbraut (ein bis zwei
Loth auf die Maas) geben. Hat sich bei dieser Behandlung das Entzündliche ge-
hoben, wird der Husten locker und zeigt sich das Thier besser, so können nunmehr
die oben angegebenen auflösenden Pulver gereicht werden.
K. 16.
Tritt aber mit Abnahme des Entzündlichen kbeine auffallende
Vesserung ein, dauert der Husten und das schnelle erschwerte Athmen gleichmäßig
fort, oder vermehrt sich lehteres sogar, so leisten Mineralsäuren, namenllich die
Schwefelsäure, etwa mit einem Aufgusse von Arnikawurzel, Wasserfenchel rc. oft
gute Dienste. -