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8. 3. Jeder zur Nachfolge in das Fideicommiß Berufene verliert das o Recht auf die
Nachfolge, soferne diese Bedingung nicht erfüllt ist.
Ereignet sich der Verlust einer der obigen Bedingungen nach erfolgtem Antritte des
Fideicommisses z. B. durch Verehelichung mit einer nicht adeligen Dame, so löset sich vas
Recht des bisherigen Fiveicommißbesitzers sogleich auf und dem nächsten Nachfolger wird
die Erbfolge in das Fideicommiß eröffnet.
Dieser Rechtsnachtheil tritt ausnahmsweise nur dann nicht ein, wenn verienige, wel-
cher gegen diese Bestimmung verstoßt, der Letzte im Mannsstamme ist und durch Vollzug
des obigen Rechtsnachtheiles das Fideicommiß erlöschen würde.
8. 4. Wir behalten Uns bevor, denjenigen oder diejenigen, welche zunächst zur Nach-
folge in dieses Fideicommiß berufen sein sollen, sowie die Reihenfolge der Berufung zu
bestimmen.
Sollten Wir aber von diesem Rechte einen Gebrauch nicht machen, so soll es in
dieser Beziehung bei den Bestimmungen jener letztwilligen Verfügung sein Verbleiben
haben, welche Wir seiner Zeit binterlassen werden.
#K. 5. Erst nach Abgang des zur Nachfolge in dieses Unser Fiveicommiß berufenen
successionsfähigen Mannsstammes wird die weibliche Descendenz zum Fideicommisse mit fort-
dauerndem sideicommißarischen Verbande berufen.
Jedoch bleibt es auch unter den weiblichen Abkömmlingen bei der Lineal= und Erstge-
burtsfolge mit Vorzug ihrer männlichen Nachkommenschaft dergestalt, daß bei Abgang des
Mannsstammes das Fideicommiß an die älteste Tochter des letzten Besitzers und deren
Descendenz fällt, und die Succession immer nach den Regeln der Erstgeburt auch unter
ihren weiblichen Descendenten so lange fortgeht, bis sich unter jenen Deecendenten, an
welche die Successson gelangt ist, ein männlicher Abkömmling befindet, welcher alsdann
seine Schwestern — selbst die Aelteren — von der Succeession ausschließet.
Stirbt die älteste Tochter ohne Nachkommen zu binterlassen, oder sind von ihr weder
weibliche noch männliche Descendenten vorhanden, so geht die Fideicommißfolge nach eben
diesen Regeln an die zweite Tochter des letztern Besitzers und deren Nachkommenschaft.
Nach gleichen Grunysätzen richtet sich die Fideicommißfolge der dritten und übrigen
folgenden Töchter des letzten Besitzers und ibrer Descendenten.
#§. 6. In dem K. 5 bezeichneten Falle der Berufung weiblicher Nachkommenschaft hat
jeder Fideicommißbesitzer zu seinem Geschlechtsnamen jenen eines „Grafen Törring-Jetten-