Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1879. (56)

426 
sprechende Anwendung. Die Niederlegung im Falle des §. 167 erfolgt bei dem Orts- 
vorsteher oder der Ortspolizeibehörde. 
Für Betheiligte, welchen am Sitze der Vollstreckungsbehörde weder zu Protokoll, 
noch durch Behändigung eröffnet werden kann, deren Wohnort oder Aufenthaltsort je- 
doch bekannt ist, wird das Schriftstück durch eingeschriebene Postsendung nach ihrem 
Wohn= oder Aufenhaltsort übermittelt, in welchem Falle die Behändigung mit der Auf- 
gabe zur Post als bewirkt angesehen wird, auch wenn das Schriftstück als unbestellbar 
zurückkommt. Die Vollstreckungsbehörde ist letzterenfalls jedoch ermächtigt, wie verpflich- 
tet, in geeigneter Weise z. B. durch Nachfrage bei Verwandten, bei der Polizei= oder 
Gemeindebehörde des früheren Aufenthalts= oder Wohnorts des Adressaten Ermittlungen 
nach dem Aufenthalt desselben anzustellen, wenn sich hievon ein Ergebniß erwarten läßt 
und das Verfahren hiedurch nicht ungebührlich aufgehalten wird. 
Ist der Wohnort Und Aufenthaltsort eines Betheiligten unbekannt, so ist das Schrift- 
stück an die Tafel der Vollstreckungsbehörde anzuheften. Auch in diesem Fall steht es 
im pflichtmäßigen Ermessen der Vollstreckungsbehörde, daneben Ermittlungen nach dem 
Aufenthalte des Betheiligten anzustellen. Ein öffentlicher Aufruf findet nicht statt. 
Zu Artikel 6 des Gesetzes. 
8. 7. 
Der Schuldner, welcher eine Frist zum Selbstverkauf zu erhalten wünscht, hat 
sich eine solche von den betreibenden d. h. denjenigen Gläubigern, auf deren Antrag von 
dem Vollstreckungsgerichte die Zwangsvollstreckung angeordnet oder deren Beitritt zu dem 
Zwangsvollstreckungsverfahren von demselben zugelassen worden ist, selbst zu erbitten 
und deren Einwilligung der Vollstreckungsbehörde nachzuweisen. 
Will der Schuldner die einstweilige Einstellung des Verfahrens auf bestimmte Zeit 
Behufs der Beibringung der Erklärung der Gläubiger erwirken, so hat er sich dießfalls 
an das Vollstreckungsgericht zu wenden. 
Zu einer Abänderung der gesetzlichen Verkaufsbedingungen (Artikel 14) ist die Zu- 
stimmung aller betheiligten Gläubiger (Artikel 10, Abs. 2) erforderlich. 
Zu Artikel 7 des Gesetzes. 
8. 8. 
Die Vollstreckungsbehörde hat binnen der Frist von zwei Wochen nach dem Ein-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.