Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1883. (60)

§. 4. 
Zu §. 29 der Gew.O. 
Die Bestimmungen der Min. Verf. vom 8. April 1872 betr. den Einfluß der Deutschen Ge- 
werbeordnung auf das Medizinalwesen (Reg. Bl. S. 143) bleiben mit folgenden Maßgaben auch ferner- 
hin in Kraft: 
1. An Stelle des §. 9 dieser Verfügung treten folgende Bestimmungen: 
Die Prüfungen der Aerzte bestehen 
a) in der ärztlichen Vorprüfung gemäß der Bekanntmachung des Reichslanzlers vom 2. Juni 
1883, abgedruckt im Reg. Bl. 1883 S. 176 f., 
b) in der ürztlichen Approbationsprüfung gemäß der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 
2. Juni 1888, abgedruckt im Reg. Bl. 1883 S. 165 f., 
e) in der Prüfung für den ärztlichen Staatsdienst oder für die öffentliche Anstellung als Ge- 
richtswundarzt gemäß der K. Verordnung vom 17. Juli 1876 (Reg. Bl. S. 287). 
Auf den Erlaß des in J. 2 Abs. 2 lit. c dieser Verordnung verlangten Nachweises 
einer mindestens dreimonatlichen Praxis in einer psychiatrischen Klinik oder Irrenanstalt haben 
künftig diejenigen Aerzte keine Aussicht mehr, welche nicht nachzuweisen vermögen, daß sie 
während der Dauer ihrer Berufsausübung, vom Beginn derselben an, vergeblich bemüht 
waren, als Volontärarzt in die Staatsirrenanstalt Schussenried aufgenommen zu werden. 
Die Prüsfungen der Apotheker bestehen 
a) in der Apothelergehilfenprüfung gemäß der Bekanntmachung des Neichskanzlers vom 13. No- 
vember 1875 (Reg. Bl. S. 577), welche theilweise geändert beziehungsweise ergänzt worden 
ist durch die Bekanntmachungen vom 1. Februar 1879 (Neg. Bl. S. 18), vom 29. Dezember 
1879 (Neg. Bl. 1880 S. 46), vom 23. Dezember 1882 (Neg. Bl. 1883 S. 7) und vom 
13. Januar 1883 (Reg. Bl. S. 8) — ferner siehe die Min. Verf. vom 13. Dezember 1875 
(Neg. Bl. S. 576), 
b) in der Approbationsprüfung gemäß der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 5. Mörz 
1875 (Neg. Bl. S. 168), welche theilweise (G. 4 Ziff. 2) geändert worden ist durch die 
Bekanntmachung vom 29. Dezember 1879 (Neg. Bl. 1880 S. 46). 
Die Prüfungen der Zahnärzte regeln sich noch nach den Bestimmungen des Acbschnitts II 
der Bekanntmachung vom 25. September 1869 (abgedruckt im Neg. Bl. 1871 S. 316 f.), welche er- 
gänzt ist durch die Bekanntmachungen vom 21. Dezember 1871 (N. G. Bl. S. 472), vom 28. Juni 1872 
(N.G. Bl. S. 243) und vom 19. Juli 1872 (N.G.Bl. S. 351). 
Die Approbationsprüfung der Thierärzte erfolgt in Gemäßheit der mit der Min.Verf. vom 
17. April 1878 (RNeg. Bl. S. 74) im Reg. Bl. abgedruckten Bekanntmachung des Neichskanzlers vom 
27. März 1878, — die Staatsprüfung in der Thierheilkunde in Gemäßheit der Min. Verf. vom 1. Juli 
1878 (Neg. Bl. S. 291). 
2. Die in §. 12 der Min. Verf. vom 8. April 1872 (Neg. Bl. S. 150) erwähme Befugniß 
zum Lehrlingsunterricht kommt auch allen nach den Bestimmungen der Belanntmachung vom 5. März 
1875 approbirten Apothekern zu.
	        
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