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g. 13.
Im Französischen wird bei der schriftlichen Prüfung die Uebersetzung eines
deutschen Originalstücks ins Französische, die Uebertragung eines Abschnitts aus einem
französischen Schriftsteller ins Deutsche, die Niederschrift eines französischen Diktats und
ein Aufsatz über ein der französischen Litteraturgeschichte entnommenes Thema verlangt.
Die mündliche Prüfung besteht in einem Kolloquium über Sprach- und Litteraturgeschichte.
Neben einer guten Aussprache und Bekanntschaft mit den Elementen der Phonetik
hat der Kandidat Sicherheit in der Grammatik, Kenntniß des französischen Sprach-
gebrauchs und Beherrschung des Ausdrucks im schriftlichen und mündlichen Gebrauch
der Sprache nachzuweisen.
Mit der Sprachgeschichte soll er so weit vertraut sein, daß er ein klares Verständniß
der französischen Laut= und Wortbildung und der poetischen Form besitzt und einen
Abschnitt aus einem älteren von ihm gelesenen Schriftsteller zu übersetzen und zu erklären
im Stande ist.
In Litteraturgeschichte wird eine übersichtliche Kenntniß des Entwicklungsgangs
der französischen Litteratur gefordert; insbesondere soll der Kandidat das eine oder andere
Werk der älteren französischen Litteratur und eine Anzahl hervorragender Werke der
neueren mit eindringendem Verständniß gelesen haben.
S. 14.
Für die Prüfung im Englischen gelten mit sinngemäßer Abänderung die in
§. 13 für das Französische aufgestellten Forderungen.
S. 15.
In der Geschichte als Hauptfach hat der Kandidat in der schriftlichen Prüfung
Bekanntschaft mit dem Entwicklungsgang der allgemeinen Weltgeschichte und Verständniß
des Zusammenhangs der Ereignisse, auf dem Gebiet der alten und der deutschen Geschichte
auch Kenntniß der Entwicklung der Kultur in ihren wichtigsten Erscheinungen nachzu-
weisen. In der mündlichen Prüfung hat er darzuthun, daß er eine Uebersicht über die
Quellen unserer Geschichtskenntniß auf den genannten Gebieten besitzt und sich mit den
bedeutenderen neueren Geschichtswerken durch eigenes Studium bekannt gemacht hat.
Zugleich wird eine klare Anschauung des geographischen Schauplatzes der Begeben-
heiten erwartet.