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§. 12.
Das durch die Anmeldung eines Waarenzeichens erlangte Recht erlischt:
1) mit der Zurücknahme der Anmeldung, oder mit dem Antrage auf
Löschung seitens des Inhabers der berechtigten Firma;
2) mit dem Eintritte eines der im §. 5 Nr. 1 bis 3 bezeichneten Fälle.
§. 13.
Jeder inländische Produzent oder Handeltreibende kann gegen denjenigen,
welcher Waaren oder deren Verpackung mit einem für den Ersteren nach Maß-
gabe dieses Gesetzes zu schützenden Waarenzeichen oder mit dem Namen oder der
Firma des Ersteren widerrechtlich bezeichnet, im Wege der Klage beantragen,
daß derselbe für nicht berechtigt erklärt werde, diese Bezeichnung zu gebrauchen.
Desgleichen kann der Produzent oder Handeltreibende gegen denjenigen,
welcher dergleichen widerrechtlich bezeichnete Waaren in Verkehr bringt oder feil-
hält, im Wege der Klage beantragen, daß derselbe für nicht berechtigt erklärt
werde, so bezeichnete Waaren in Verkehr zu bringen oder feil zu halten.
§. 14.
Wer Waaren oder deren Verpackung wissentlich mit einem nach Maßgabe
dieses Gesetzes zu schützenden Waarenzeichen, oder mit dem Namen oder der Firma
eines inländischen Produzenten oder Handeltreibenden widerrechtlich bezeichnet,
oder wissentlich dergleichen widerrechtlich bezeichnete Waaren in Verkehr bringt
oder feilhält, wird mit Geldstrafe von einhundertfünfzig bis dreitausend Mark
oder mit Gefängniß bis zu sechs Monaten bestraft und ist dem Verletzten zur
Entschädigung verpflichtet.
Die Strafverfolgung tritt nur auf Antrag ein.
§. 15.
Statt jeder aus diesem Gesetze entspringenden Entschädigung kann auf
Verlangen des Beschädigten neben der Strafe auf eine an ihn zu erlegende
Buße bis zum Betrage von fünftausend Mark erkannt werden. Für diese Buße
haften die zu derselben Verurtheilten als Gesammtschuldner.
Eine erkannte Buße schließt die Geltendmachung eines weiteren Entschä-
digungsanspruchs aus. §. 16.
Darüber, ob ein Schaden entstanden ist, und wie hoch sich derselbe beläuft,
entscheidet das Gericht unter Würdigung aller Umstände nach freier Ueberzeugung.
§. 17.
Erfolgt eine Verurtheilung auf Grund des §. 14, so ist auf Antrag des
Verletzten bezüglich der im Besitze des Verurtheilten befindlichen Waaren auf
Vernichtung der Zeichen auf der Verpackung oder den Waaren, oder, wenn die
Beseitigung der Zeichen in anderer Weise nicht möglich ist, auf Vernichtung der
Verpackung oder der Waaren selbst zu erkennen.
Erfolgt die Verurtheilung im Strafverfahren, so ist dem Verletzten die
Befugniß zuzusprechen, die Verurtheilung auf Kosten des Verurtheilten öffentlich
bekannt zu machen. Die Art der Bekanntmachung, sowie die Frist zu derselben
ist in dem Urtheil zu bestimmen.