Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1906. (40)

                                                             — 601 — 
                                                                   §  31. 
        Die Versorgungsgebührnisse werden von Amts wegen anders festgesetzt oder 
entzogen, sobald erwiesen ist, daß die Voraussetzungen, unter denen sie bewilligt 
worden waren, den tatsächlichen Verhältnissen nicht entsprochen haben. Die Vor- 
schriften über die Anfechtung gerichtlicher Urteile bleiben unberührt. 
                                 Zahlung der Versorgungsgebührnisse. 
                                                          §  32. 
        Die Versorgungsgebührnisse werden monatlich im voraus gezahlt. 
        Die Zahlung beginnt, wenn der Anspruch vor der Entlassung aus dem 
Dienste angemeldet worden ist, mit dem ersten Tage des auf die Entlassung 
folgenden Monats und bei den Empfängern von Gnadengehalt mit dessen Wegfall. 
      Ist der Anspruch erst nach der Entlassung aus dem Dienste angemeldet 
worden, so beginnt die Zahlung mit dem Monat, in welchem die Bedingungen 
für die Gewährung der Versorgungsgebührnisse erfüllt sind, frühestens mit dem 
Monat, in welchem die Anmeldung erfolgt ist. Das Gleiche gilt bei Anmeldung 
eines höheren Anspruchs. 
    Eine Minderung oder Entziehung der Versorgungsgebührnisse (§ 30) tritt 
mit dem Ablaufe des Monats in Wirksamkeit, in welchem der die Veränderung 
aussprechende Bescheid zugestellt worden ist. 
               Erlöschen und Ruhen des Rechtes auf den Bezug der 
                                           Versorgungsgebührnisse. 
                                                          §  33. 
      Das Recht auf den Bezug der Versorgungsgebührnisse erlischt: 
1. mit dem Wiedereintritt in den aktiven Militärdienst; 
2. durch rechtskräftige Verurteilung zu Zuchthausstrafe wegen Hochverrats, 
       Landesverrats, Kriegsverrats oder wegen Verrats militärischer Ge- 
       heimnisse. 
          Das Recht auf den Bezug der ivilversorgungsentschädigung erlischt 
außerdem in den Fällen des § 34. 
                                                                              §  34.          
Der Zivilversorgungsschein erlischt, sobald der Inhaber aus dem Zivil- 
dienste (§ 36) mit einer Pension in den Ruhestand tritt. Er ist verwirkt, wenn 
gegen den Inhaber rechtskräftig auf eine Strafe erkannt worden ist, welche die 
dauernde Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Amter von Rechts wegen zur 
Folge hat. 
Das Gleiche gilt von dem Anstellungsscheine.
	        
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