Full text: Reichs-Gesetzblatt. 1906. (40)

                                                 — 706 — 
                                                  §   39. 
    Die im § 34 gedachte Verpflichtung wird erfüllt durch Verwendung von 
Vordrucken, die vor dem Gebrauche vorschriftsmäßig abgestempelt sind, oder von 
Stempelmarken nach näherer Anordnung des Bundesrats. 
        Dem Bundesrate steht auch die Bestimmung darüber zu, ob und in 
welchen Fällen die Entrichtung der Abgabe ohne Verwendung von Stempel- 
zeichen erfolgen darf. 
                                                     §  40. 
          Die Nichterfüllung der Steuerpflicht wird mit einer Geldstrafe bestraft, 
welche dem fünfundzwanzigfachen Betrage der vorenthaltenen Abgabe gleichkommt, 
mindestens aber zwanzig Mark beträgt. 
         Diese Strafe trifft besonders und zum vollen Betrage jeden, der die ihm 
obliegende Verpflichtung zur Entrichtung der Abgabe nicht rechtzeitig erfüllt. 
         Die gleiche Strafe trifft denjenigen, welcher der Vorschrift des § 35 Abs. 1 
zuwider Güter befördert oder ausliefert, ohne daß eine der vorgeschriebenen Urkunden 
ausgestellt oder ausgehändigt wird. 
    Kann der Betrag der hinterzogenen Abgabe nicht festgestellt werden, so 
tritt statt der im Abs. 1 gedachten Strafe eine Geldstrafe von zwanzig bis fünf- 
tausend Mark ein. 
                                                   § 41. 
          Wer die Beförderung von Gütern als Gewerbe betreibt, hat, wenn er 
nach erfolgter Bestrafung auf Grund des § 40 von neuem der dort bezeichneten 
Vorschrift zuwiderhandelt, neben der Strafe des § 40 die im § 23 vorgesehene 
Rückfallsstrafe verwirkt. 
                                                     §  42. 
            Enthält ein Schriftstück außer der Beurkundung eines Frachtvertrags noch 
eine andere, einer landesgesetzlichen Stempelabgabe unterliegende Beurkundung, 
so finden die landesgesetzlichen Vorschriften neben den Bestimmungen dieses Ge- 
setzes Anwendung. 
      Im übrigen unterliegen die Schriftstücke keiner weiteren Stempelabgabe 
(Taxe, Sportel usw.) in den einzelnen Bundesstaaten.
 
                                         V. Personenfahrkarten. 
                                                  (Tarifnummer 7.) 
                                                         §  43. 
            Die Verpflichtung zur Entrichtung der in Nummer 7 des Tarifs bezeichneten 
Stempelabgabe liegt bei Fahrkarten, die im Inland ausgestellt werden, den 
Eisenbahnverwaltungen und den Dampfschiffahrtsunternehmungen ob, welche den 
Betrag von dem Erwerber der Karten einzuziehen berechtigt sind.
	        
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