de Montaleau aus dem Kerker, in welchem er bloß des-
halb geschmachtet hatte, weil er Freimaurer war, und ge-
stattete ihm, den großen Orient und dessen Tochterwerk-
stätten wieder in's Leben zu rufen.
Daß in Rußland Kaiser Alexander I. 1821 und
1822 aus Furcht vor ähnlichen Erscheinungen, wie sie gleich-
zeitig die griechische Hetärie und die italienischen Carbonari
darboten, mit sämtlichen geheimen Gesellschaften auch die
allen politischen Umtrieben fern gebliebenen Freimaurerlogen
auflösen ließ, kann nicht in Erstaunen setzen.
Auffallender ist schon, daß sogar das freie Amerika
eine Verfolgung der Freimaurer aufzuweisen hat. Der
Bund hat dort in Folge der Orts= und Zeitverhältnisse
eine ganz andere Gestalt angenommen als in Europa. Es
kommt nämlich den nordamerikanischen Freimaurern, Aus-
nahmen abgerechnet, mehr auf Glanz und Pomp, als auf
ernstes, würdiges Streben, mehr auf die Schale, als auf
den Kern der Maurerei an. Daher konnte auch nur dort
eine Geschichte in Scene gesetzt werden wie die folgende.
Es verbreitete sich im Jahre 1826 das Gerücht, daß ein
Handwerksmaurer, William Morgan, um sich eine Einnahme
zu verschaffen, mit dem Plane umgehe, ein Werk über die
Geheimnisse der Freimaurerei, mit Illustrationen versehen,
herauszugeben. Da bildete sich eine Verschwörung Solcher,
die dem Namen, nicht dem Herzen nach Freimaurer waren,
um ihn an der Ausführung seines Vorhabens zu hindern.
Sie bemächtigten sich seiner, entführten ihn und sperrten
ihn im Fort Niagara, am berühmten Wasserfalle dieses
Namens, auf der Grenze Canada's gegen die Vereinigten
Staaten ein, dessen Kommandant auch dem Namen nach
Freimaurer war. Ein Gerichtshof im Staate New-VYork
verurteilte zwei der Entführer zu Gefängnisstrafen. Be-
züglich Morgans aber behaupteten einige, die Freimaurer
hätten ihn in den Niagara gestürzt, andere, sie hätten ihn