und in der Nichtberücksichtigung aller speciellen sozialen,
religiösen und politischen, nicht allgemein humanen, Ver-
hältnisse bestehen, und in welchem die Grundsätzlichkeit der
Werkthätigkeit vorangeht, ohne letztere zu beeinträchtigen.
Daß diese Kennzeichen des Bundes noch nicht aufgehört
haben, zeitgemäß zu sein, zeigt das beständige Wachsen des-
selben, während nirgends im Entferntesten eine Abnahme zu
bemerken ist. In allen Ländern, wo das politische Regiment,
das den Bund einst unterdrückte, fällt, steht derselbe sofort
wieder in imposanter Stärke da. So hat er sich z. B. in
Italien seit dem Sturze der alten Regierungen (1860) schon
zu einer Phalang von 170 bis 180 Logen mit über 12000
Mitgliedern erhoben.
In Ungarn hat er, seitdem dieses Land eine eigene
Verfassung (von 1867) besitzt, festen Boden gefaßt. Die
beiden Großlogen des Landes, eine für die alte Maurerei
und eine für die Hochgrade, welche zusammen 45 Logen zählen,
haben sich neulich vereinigt. Auch in Spanien ist die
Maurerei seit der Vertreibung Isabella's und ihres saubern
Hofes (1868) rasch aufgeblüht und soll weit über hundert
Logen besitzen, welche sich jedoch noch nicht unter einheitlicher
Leitung befestigt haben.
Auch in den Ländern, in welchen der Bund schon
längere Zeit besteht, vermehrt er sich fortwährend. In den
Jahren 1868 bis 1879 allein ist die Zahl der Logen von
8000 auf 15000 gestiegen und muß jetzt weit stärker sein;
es fehlen jedoch darüber bei dem Mangel gemeinsamer Ein-
richtungen zuverlässige und vollständige Angaben. Denn
statt größerer Einheit steuert der Bund, wie alle Anzeichen
lehren, inimer größerer Zerklüstung zu. Wir sagen offen
daß wir dies nicht bedauern. Der Freimaurerbund hat
niemals nach Macht und Weltherrschaft gestrebt, und weil
in seinem Kreise von jeher jedes Diktat ausgeschlossen war,
hat er auch je nach den verschiedenen Völkern, bei denen er