Full text: Bismarcks Staatsrecht.

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gewonnen zu sehen, so ist das doch wohl erklärlich nach den 
Zeiten, die wir inzwischen erlebt haben. Ich kann hier auf alle 
Elemente, die zu meiner Entmutigung mitgewirkt haben, nicht 
eingehen, ich will nur das eine nennen. Der erste Mehltau, der 
auf meine Hoffnungen fiel, das waren die ersten Wahlen in 
Elsaß=Lothringen, die Erinnerungen an den Protest, den wir 
hier im Namen, angeblich im Namen der ganzen Bevölkerung, 
aus dem Munde des Herrn Teutsch, und unter Zustimmung 
seiner sämtlichen damaligen Kollegen, hören mußten. Es war 
das dieselbe Tonart, wie wir sie noch heute aus dem Munde 
der geistlichen Vertreter dieses Landes zu hören bekommen, und 
die doch unter ihren Wählern zahlreich vertreten sein muß. Wir 
können annehmen, daß diese geistlichen Herren uns die Stimmung, 
welche sie zu vertreten haben, doch geläutert durch christliche 
Milde, die dem Geistlichen eigen ist, hier vorgetragen haben. 
Wir müssen also befürchten, daß die Wähler den laienhaften 
Zorn, der dem Geistlichen notwendig fehlt, den Priestern der 
Versöhnung und des Friedens, in diesem Hause schärfer zum 
Ausdruck bringen würden, als die Geistlichen, die priesterlichen 
Vertreter, es ihres Kleides und der Würde ihrer christlichen. 
Mission angemessen finden. Wenn ich mir diese Stimmung ver= 
gegenwärtige, so werden wir doch immer alles, was wir diesem 
Lande an Autonomie konzedieren, alles, was ich im Jahre 1871 
nach Ausweis meiner damaligen öffentlichen Rede bereit war, 
zu konzedieren, immer unter dem Gesichtspunkt betrachten müssen, 
ob es mit der Sicherheit der Reichslande, ob es mit der Sicher= 
heit des Reiches auch in weniger friedlichen Zeiten, wie sie im 
Augenblicke vorhanden und in den nächsten Jahren zu hoffen 
sind, verträglich sein wird. 
Ich bin ganz bereit, bei den verbündeten Regierungen zu 
befürworten, daß wir den Reichslanden das höchste Maß von 
Selbständigkeit gewähren, was mit der militärischen Sicherheit 
des Reiches auf dieser Seite verträglich ist. Daß ist ein orakel= 
haftes Wort, was in sich selbst seine Grenzen verändern 
kann, was aber doch das Prinzip ausdrückt, nach dem wir
	        
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