Full text: Das Staatsrecht der Preußischen Monarchie. Zweiter Band. (2)

312 Die Staatsbehörden. 
(§. 62.) 
Frankreich durch den Pariser Friedenstraktat v. 20. Nov. 18151 die Städte Saarbrücken 
und St. Johann, die ÄAmter Molstadt, Burbach, Rußhütte, Halberg, Arnual, Brebach, 
Güdingen, Bübingen, Büschmisheim, Fechingen, Scheid, Scheiderberg, Rendrisch, Stahl- 
hammer, Bliesransbach, Kleinblittersdorf, Auersmachen, Hanweiler, Rülchingen, Gers- 
weiler, Klarenthal, Ottenhausen, Krughütte, Ludweiler, Karlsbrunn, Naßweiler, Emmers- 
weiler, St. Nikolaus, Lauterbach, Großrosseln, Geißlautern, Völkingen, Werden, Fürsten- 
hausen, Knausholz, Duttweiler, Sulzbach, Fischbach, Neuhaus, Schwalbach, Derlen, 
Buß, Rittenhofen, Kichenbach, Sellerbach, Engelfangen, Sprengen, Cöln und Elm; ferner 
die Stadt und Festung Saarlouis und alle übrigen Orte der Kantone Saarlouis, Reh- 
lingen und Sirk des Moseldepartements an Preußen ab, welche ebenfalls der Rhein- 
provinz einverleibt wurden. Im Jahre 1834 hat dann Preußen noch von Sachsen- 
Koburg das Fürstentum Lichtenberg zurückerworben?, welches der Rheinprovinz als Kreis 
Wendel zugeteilt wurde.3 Durch die Kabinettsorders v. 3. Febr. 1820, 26. Mai 1821 
und 3. Dez. 1829 wurde demnächst die Vereinigung der Provinzen Cleve-Berg und 
Großherzogtum Niederrhein zu einer Provinz bewirkt, welche seitdem als „Rheinprovinz“ 
bezeichnet wurde. Im Jahre 1867 ist der Rheinprovinz, und zwar dem Regierungs- 
bezirke Koblenz, auch noch das vom Großherzogtum Hessen im Jahre 1866 an Preußen 
abgetretene vormals hessen-homburgische Oberamt Meisenheim zugeteilt worden." 
C. Die infolge der Erweiterung des Staatsgebietes im Jahre 1866 neuhinzu- 
getretenen Provinzen sind folgende: 
10. die Provinz Schleswig-Holstein. Dieselbe ist, zufolge des §. 1 der Verord- 
nung v. 22. Sept. 1867°, aus dem Gebiete der Herzogtümer Schleswig und Holstein 
gebildet worden 5, und zwar aus allen denjenigen Bestandteilen, welche die beiden Herzog- 
tümer beim Abschlusse des Wiener Friedens v. 30. Okt. 1864 und in Gemäßheit der 
Bestimmungen des Friedens umfaßten, durch welchen dieselben von dem Könige von 
Dänemark an Preußen und Osterreich gemeinschaftlich abgetreten wurden, nur mit Aus- 
nahme der später durch den Staatsvertrag v. 27. Sept. 1866 von Preußen an den 
Großherzog von Oldenburg überlassenen holsteinschen Gebietsteile, nämlich des Amtes 
Ahrensböck, ausschließlich des Dorfes Travenhorst, und der lübischen Stiftsdörfer Böbs, 
Schwochel und Schwinkenrade, sowie der lübischen Güter Dunkelsdorf, Eckhorst und Mori, 
Stockelsdorf und Großsteinrade, nebst der Territorialhoheit über den Diecksee.7 
Durch §. 5 des Gesetzes v. 23. Juni 1876, betreffend die Vereinigung des Her- 
zogtums Lauenburg mit der preußischen Monarchies, ist ferner bestimmt worden, daß das 
Herzogtum in bezug auf die staatliche Verwaltung der Provinz Schleswig-Holstein zu- 
geteilt wird. 
Endlich wurde der Provinz Schleswig Holstein noch die 1890 von England an 
das Deutsche Reich und von diesem an Preußen übertragene Insel Helgoland angefügt.“ 
11. Die Provinz Hannover. Dieselbe besteht aus den sämtlichen Bestandteilen 
des vormaligen Königreichs Hannover, in demjenigen Umfange, wie solches durch das 
Gesetz v. 20. Sept. 186610 dem Preußischen Staate einverleibt worden ist. 11 Dazu ist 
  
1 Vgl. Friedenstraktat v. 20. Nov. 1815 und 
Besivergreifungdprotokoll v. 30. Nov. 1815 (G. S. 
1816, S. 13 und 730. Definitive Ubereinkunft 
über die Grenzberichtigung v. 23. Okt. 1829 
Distrikte in Art. V des Prager Friedens v. 
(G. S. 1830, S. 26). 
2 Vgl. Vertrag v. 31. Mai 1834 und Besitz- 
nahmepatent v. 15. Aug. 1834 G. S., S. 159, 161). 
* Kab. O. v. 25. März 1835 (G. S., S. 43). 
* Verordnung v. 20. Sept. 1867 G. S. 1867, 
S. 1534). 
5 G. S. 1867, S. 1581. 
* Vgl. auch §. 1 der Verordnung v. 22. Sept. 
1867, betreffend die Organisation der Kreis= und 
Distriktsbehörden usw. in der Provinz Schleswig- 
Holstein (G. S. 1867, S. 1587). 
! Vgl. diehistorische Ubersicht über die Entstehung 
und Zusammensetzung der Herzogtümer Schleswig 
und Holstein im M. Bl. d. i. Verw. 1867, S. 241f. 
Uber den Vorbehalt in betreff der nordschleswigschen 
23. Aug. 1866 s. Bd. I, S. 70, Note 8. 
* G. S. 1876, S. 169 ff. 
" Staatsvertrag v. 1. Juli 1890 (N. G. B.). 
Reichsgesetz v. 15. Dez. 1890 (R. G. Bl. 2070, 
Pr. G. v. 18. Febr. 1891 (G. S., S. 11). 
10 G. S. 1866, S. 555. 
11 Eine ausdrückliche Verordnung über die Bil- 
dung der Provinz Hannover ist nicht ergangen: 
jedoch bezeichnet der §. 1 der Verordnung v. 
12. Sept. 1867, betreffend die Amts= und Kreis-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.