500 Die Staatsbehörden. (8. 88.)
1868). Der Art. II a. a. O. aber verordnet, daß der Bezirk des Oberbergamtes zu
Klausthal (v. 1. März 1868 ab umfassen solle: a) das Gebiet des vormaligen König-
reiches Hannover, mit Ausschluß der Landdrosteibezirke O snabrück und Aurich 1; b) das
Gebiet des vormaligen Kurfürstentums Hessen und der vormals königlichen bayerischen
Landesteile, mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf?, und c) die Provinz Schleswig-Hol-
stein.¾ Durch die Verordnung v. 30. Sept. 1870“ ist das in der Grafschaft Hohnstein
belegene Amt Neustadt von dem Bezirke des Oberbergamtes zu Klausthal abgetrennt und
mit dem Bezirke des Oberbergamtes zu Halle vereinigt worden.
2. Nachdem durch die beiden Verordnungen v. 22. Febr. 18675 das Allgemeine
Berggesetz v. 24. Juni 1865 im Gebiet des vormaligen Herzogtums Nassau, sowie in
den mit der preußischen Monarchie vereinigten Landesteilen der großherzoglich hessischen
Provinz Oberhessen und in dem Gebiet der vormaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg,
einschließlich des Oberamtsbezirks Meisenheim, ferner durch die Verordnung v. 1. Juni
1867“ auch im Gebiet der vormaligen freien Stadt Frankfurt eingeführt worden
war, bestimmte die Verordnung v. 6. März 18677, daß (v. 1. April 1867 an) der
Bezirk des Oberbergamtes zu Bonn auch das Gebiet des vormaligen Herzogtums Nassau,
sowie der mit der preußischen Monarchie vereinigten Landesteile der großherzoglich hessischen
Provinz Oberhessen und die vormalige Landgrafschaft Hessen Homburg, einschließlich des
Oberamtsbezirks Meisenheim, umfassen solle 3, und durch den Artikel I der Verordnung
v. 24. Juni 18677 wurde der Bezirk des Oberbergamtes zu Bonn auch auf das Ge-
biet der vormaligen freien Stadt Frankfurt ausgedehnt.
IV. Den durch das Gesetz v. 21. Mai 1860 geschaffenen Rechtszustand hat dann
das Allgemeine Berggesetz v. 24. Juni 1865 in organisatorischer Beziehung ganz über-
nommen.10 Der Wirkungskreis der gegenwärtig bestehenden fünf Oberbergämter umfaßt
nach den infolge der im Jahre 1866 eingetretenen Erweiterungen des preußischen Staats-
gebiets folgende Landesteile und Gebiete:
1. das Oberbergamt zu Breslau: unverändert wie bisher die Provinzen Schlesien,
Posen, Öst= und Westpreußen; dem Breslauer Oberbergamt untersteht auch die Berg-
werksdirektion in Zabrze, welche unter Aufhebung der bisherigen Zentralverwaltung der
staatlichen Steinkohlenbergwerke König und Königin Luise zur Verwaltung der oberschle-
sischen staatlichen Steinkohlenbergwerke errichtet wurde 11;
2. das Oberbergamt zu Halle: wie bisher, die Provinzen Sachsen, Brandenburg
und Pommern, unter Hinzutritt der vormals königlich bayerischen Enklave Kaulsdorf!:
und des Amtes Neustadt in der Grafschaft Hohnstein;
3. das Oberbergamt zu Dortmund: wie bisher, die Provinz Westfalen, mit
Ausnahme des Herzogtums Westfalen — nur die Kreise Iserlohn, Soest und Lippsrtadt
gehören zu Dortmund 15 —, der Grafschaften Wittgenstein-Wittgenstein und Wittgenstein.
Berleburg, des Fürstentums Siegen und der Amter Burbach und Neunkirchen, und von
1 Diese Bezirke sind durch den Art. J der Ver-
ordnung v. 25. Mai 1867 (G. S. 1867, S.
735) dem Bezirke des Oberbergamtes zu Dort-
mund überwiesen worden.
* Die vormals königl. bayerische Enklave
Kauledorf ist in bergamtlicher Beziehung durch
den Art. I der Verordnung v. 24. Juni 1867
G. S. 1567, S. 8t dem Bedjirke des Ober-
bergamtes zu Halle beigelegt worden.
Auch für das Herzogtum Lauenburg tietzt
Kreis Herzogtum Lanenburg: fungiert das Ober-
bergamt zu Klausthal als Oberbergbehörde #vgl.
Bekanntmachung des Oberbergamtes zu Klaus—
thal v. 21. Juni 1868, Offiz. Wochenbl. für
Lauenburg 1868, Nr. 44, S. 2051.
4 G. S. 1870, S. 573.
* G. S. 1867, S. 237 ff. u. S. 242 ff.
65 G. S. 1867, S. 770 fl.
Kommentare
Vagl. ebend. S. 351.
s Der Art. II der Berordnung v. 6. Mär:
1867 (G. S. 1867, S. 351) bestimmt, daß mit
dem 1. April 1367) die bisherigen Funktionen
des Finanzkollegiums zu Wiesbaden bezüglich der
Verwaltung der Domanialbergwerke, Hünen
und Hammerwerke, sowie der Ermittlung, Feü-
stellung und Einziehung der Bergwerksabgaben.
auf das O berbergam zu Bonn übergehen.
5 G. S. 1867, S. B34.
10 Allg. Berggeieb, §§6. 187—195, dajzu die
von Arndt, Klostermann,
Hunssen, Brassert.
11 Allerhöchster Erlaß v. 20
S., S. 64)7.
12 : Val. die Note 9 auf S. 499.
ônal. Verordnung v. 28.
. Mai 1904 E.
Nov. 1910
* S., 375..