Zweiter Teil.
Das Verfassungsrecht.
(Schluß.)
Fünfter Abschnitt.
Die Gesetzgebung.
S. 109.
Begriff und allgemeine Grundsätze. 1
I. Die gesetzgebende Gewalt im allgemeinen Sinne des Wortes ist die Befugnis
der Staatsgewalt, die Verhältnisse im Staate durch Rechtsregeln zu ordnen.
Die Staats-
gewalt kann ihren Willen teils in der Form allgemeiner (abstrakter) Regeln, teils in der
Form von (konkreten) Befehlen, die auf den einzelnen Fall gerichtet sind, kundgeben;
man bezeichnet die erstere Form der Staatstätigkeit als die Gesetzgebung, die letztere
als die Vollziehung (Regierung i. e. S.).
Der Begriff des Gesetzes ist an sich
1 Gneist, Gesetz und Budget, 1879; Laband,
Das Budgetrecht nach den Bestimmungen der Pr.
Verf. Urk., 1871; Haenel, Studien, II, 1888,
S. 99 ff.; v. Martitz, Uber den konstitutionellen
Begriff des Gesetzes nach D. St. R., Ztschr. f. d.
ges. Staatswiss., Bd. XXXVI, 1880; G. Meyer,
Der Begriff des Gesetzes und die rechtl. Natur
des Staatshaushaltsetats, in Grünhnts Ztschr.,
Bd. VIII, 1881, S. 1 ff.; Rosin, Das Polizei-
verordn. R.2, 1895, S. 1 ff.; Gierke in Schmollers
Jahrbuch, Bd. VII, 1883, S. 1174 ff.; Arndt,
Das Verordn. R. des Deutschen Reiches, 1884;
Arndt, Das selbständige Verordn. R., 1902; Zorn
in Hirths Annalen, 1885, S. 301 ff.; 1889,
S. 344 ff.; Seidler, Budget und Budgetrecht,
1885; Laband im Arch. f. öfftl. R., Bd. I, 1885,
S. 172 ff.; Arndt, Bemerkungen über das Pr.
Verordn. R., in Hirths Annalen, 1886, S. 311 ff.;
Seligmann, Der Begriff des Gesetzes, 1886;
Jellinek, Gesetz und Verordnung, 1887; Brie,
Zur Theorie des konstitutionellen St. N., im Arch.
f. öfftl. N., Bd. IV, 1889, S. 1 ff.; Klöppel,
Gesetz und Obrigkeit, 1891; Anschütz, Kritische
Studien zur Lehre vom Rechtssatz und formellen
Gesetz, 1891; Anschütz, Die gegenwärtigen
Theorien über den Begriff der gesetzgebenden Ge-
walt2, 1901; Anschütz, Art. Gesetz in v. Sten-
gel-Fleischmanns Wörterbuch, Bd. II; Anschütz,
D. St. R., in v. Holtzendorff-Kohlers Enzyklop.),
Bd. IV, 1914, S. 151 ff., Laband, St. R. des
Deutschen Reiches 5, Bd. II, 1911, S. 1 ff.; Zorn,
St. R. des Deutschen Reiches?, Bd. L, 1895, §§. 14 ff.
v. Rönne-Zorn, Preuß. Staatsrecht.
5. Aufl. III.
Spchulze, D. St. N., Bd. , S. 515 ff.; G. Meyer-
Anschütz, St. R., §§. 155 ff.; v. Seydel-Pi-
loty, Bayer. St. R.3, Bd. I, Die Staatsverfas-
sung, 1913, S. 837 ff.; O. Mayer, D. Verw. N.-,
Bd. 1, 1914, S. 65 ff.; Bornhak, Pr. St. R.2,
Bd. J, S. 503 ff.; Fleischmann, Der Weg der
Gesetzgebung in Preußen, 1898; Schwartz, Pr.
Verf. Urk., S. 194 ff.; Arndt, Pr. Verf. Urk.,
1911, S. 242 ff.; Preuß, Uber den konstitutio-
nellen Gesetzesbegriff, in Hirths Annalen, 1903,
S. 522; Hubrich, Die reichsgerichtl. Judikatur
über den Gesetzes= und Verordnungsbegriff nach
Pr. St. R., in Hirths Annalen, 1904, S. 770 ff.,
801 ff., 911 ff.; Hubrich, Das Reichsgericht
über den Gesetzes= und Verordnungsbegriff nach
Reichsrecht, 1905; Hubrich, Die Grundlagen
des monarchischen St. R. Preußens, insbes. mit
Rücksicht auf den Begriff der gesetzgebenden Ge-
walt, im Verwaltungsarchiv, Bd. XVI, 1908,
S. 389 ff., 513 ff.; Bd. XVII, 1909, S. 43 ff.;
Hubrich, Das Reichsgericht und die Begriffe
„Gesetz“ und „Verwaltungsvorschriften“, im Ver-
waltungsarchiv, Bd. XIII, 1905, S. 441 ff.;
Hubrich, Beiträge zum Pr. Unterrichtsrecht, in
Hirths Annalen, 1907, S. 16 ff., 81ff.; Hubrich,
Pr. St. R., 1909, S. 36 ff., 114 ff.; Kahn, Die
Abgrenzung des Gesetzgebungs= und Verordn. R.
nach D. Reichs-St. R., 1912; W. Anderssen,
Der Begriff des Gesetzes und der Verordnung
nach der Verfassungsurkunde für Preußen und
das Deutsche Reich, Arch. f. öfftl. R., Bd. XXXII,
1914, S. 82 ff.
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