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mehr Kaffee als alle anderen Länder der Erde zusammengenommen. Die Ausfuhr
nach Deutschland beträgt 75 Mill. Mark. Brasilien deckt mehr als die Hälfte
des Weltbedarfs an Kautschuk, dieser wird aus dem Safte des Kautschukbaumes
gewonnen und zu Reibgummi usw. verarbeitet. Die üppigen Wälder liefern neben
den schönen Nutz= und Farbhölzern: Mahagoni, Rosenholz, Brasilholz usw. Die
Bewohner setzen sich aus Weißen, Negern, Mulatten, Mestizen und Indianern
zusammen. In Brasilien ist der Neger dem Weißen vollständig gleich gestellt.
Die Indianer (3⅛½ M.) sind nur z. T. für die Kultur und das Christentum
gewonnen. In Südbrasilien lebt in blühenden Ansiedlungen in den Staaten
Rio Grande do Sul und Santa Katharina ½ Mill. Deutsche.
Südamerikanische Landschaft. Mangroveküste in Venezuela.
Mit Genehmigung von E. Hölzels Verlag in Wien.
Die Hauptstadt Brasiliens ist Rio de Janeiro lriu de schanerul] (900 T.), wunder-
schön im herrlichsten Grün an einer Meeresbucht gelegen. Die beiden nächstfolgenden
größten Städte sind Babia (260 T.) lbazia!l und Hernambuco. Da von Pernambuco
viel rotes Farb= oder Brasilholz ausgeführt wird, so hat dieses den Namen Pernambuk-
holz erhalten. Blumenau (30 T. in Südbrasilien hat fast nur deutsche Einwohner.
5. Guapana lgwanjanal gehört teils den Franzosen (Verbannungsort
Cayenne), teils den Niederländern, teils den Engländern. Die heiße Schlamm-
küste ist sehr fruchtbar. Sie erzeugt Zuckerrohr, Baumwolle, Kakao, Kaffee, aber
auch — das gelbe Fieber.
6. Die Elanos lljanos]) und Venezusla, ein Bund von 9 Republiken. Die
tief gelegenen Ebenen um den Orinoko nennt man Llanos. In der trockenen
Jahreszeit von November bis April wird das Land zur Wüste. Das Gras verdorrt,
die Erde bekommt Risse und Spalten. Schlangen, Eidechsen, Alligatoren u. dgl.
verkriechen sich in den Schlamm der Seen und Teiche und verharren hier regungslos