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durch den einarmigen Hebel Ca und die Zugstange Cd in d. Nehmen wir an, daß die Last
200 kg betrage und davon 50 kg auf h wirken. Dann drücken die übrigen 150 kg in b
auf den einarmigen Hebel Ca. Da aber der Lastarm ab = / des Kraftarms Ca ist, so
wirkt in C nur ⅛½ von 150 kg = 30 kg. Diese ziehen also mit ihrem Gewichte in d am
Hebel pd. Das ist aber ebenso, als wenn in h eine Last von 5 & 30 kg = 150 kg zieht.
Warum? (Stelle dir od als einarmigen Hebel vor! Lastarm oh = 1/ des Kraftarms od.
Folglich die Kraft (30 kg6) = ¼ der in h wirkenden Last. Folglich diese Last = 5 XK 30
— 150 kg.) Die Last wirkt also so, als ob in h 50 kg + 150 kg = 200 kg zögen. Diese
werden durch ein Gewicht von 20 kg auf der Wagschale im Gleichgewichte gehalten.
10. Die feste Rolle. (Fig. 4.) a) Will man Mehlsäcke, Balken u. dal.
in die Höhe ziehen, so bedient man sich häufig der Rolle. Das ist eine kreis-
runde Scheibe, die an ihrem Rande mit einer Rille versehen ist und sich um
eine durch ihren Mittelpunkt gehende Achse drehen läßt.
Die Achse hängt in der Schere. Ist die Schere an
einem Orte festgehalten, so haben wir eine feste Rolle.
b) Wir befestigen eine solche Rolle mit ihrer Schere
an einem Gestell und hängen über sie eine Schnur, deren
Enden mit gleichen Gewichtstücken versehen sind. Keins
der Gewichtstücke sinkt hinab. Die Rolle dreht sich nicht.
Die feste Rolle ist im Gleichgewichte, wenn die
Last gleich der Kraft ist. Sie gleicht nämlich einem
gleicharmigen Hebel. Der Unterstützungspunkt liegt im Fa. 4
Mittelpunkte, die Angriffspunkte der Last und Kraft da, «
wo das Seil auf beiden Seiten (bei A und B) die Rolle verläßt. Eine Linie, von
A nach B durch den Mittelpunkt gezogen, würde den Hebel deutlich darstellen.
c) Bei Anwendung der festen Rolle wird an Kraft nichts gespart. Ihr
Vorteil liegt in der Anderung der Richtung einer Bewegung. So zieht z. B.
der Handlanger, der einen Eimer mit Mörtel nach oben schaffen will, an einem
Seile der Rolle abwärts. — Erkläre die Verwendung der festen Rollen bei
Kronleuchtern, Türen und Rouleaux.
11. Die bewegliche Rolle. (Fig. 5.) a) Die Schere der beweglichen Rolle
AB ist nicht, wie die der festen, an einem Orte festgehalten. Um die beweg-
liche Rolle näher kennen zu lernen, befestigen wir das Ende einer Schnur an
einer Türangel, leiten die Schnur um eine Rolle, deren
Schere abwärts hängt und halten das andere Ende der
Schnur mit der Hand fest. Indem wir die Hand auf und
ab bewegen, dreht sich die Rolle um ihre Achse und macht
dabei eine fortschreitende Bewegung. Hängen wir an
die Schere der Rolle ein größeres Gewicht und ziehen
es mittels des unbefestigten Schnurendes in die Höhe,
so läßt sich das Gewicht viel leichter heben als ohne Rolle.
b) Man benutzt die bewegliche Rolle fast stets in
Verbindung mit einer festen. Wir leiten daher das freie
Ende der um die bewegliche Rolle Aß gehenden Schnur
über eine feste Rolle C und bringen durch ein Tarier-
gewicht (S. 4, § 8b) die bewegliche Rolle ins Gleich-
gewicht. Hierauf hängen wir an die Schere der beweglichen