der Festlichkeiten bildete am 2. Juli eine Huldigungsserenade der
Mitglieder des Hoftheaters.
Großherzogin Stephanie und Prinzessin Wasa reisten am
4. Juli nach Prag ab. Die Trennung war für Prinzeß Carola-
der erste Kummer in diesen glücklichen Zeiten, da sie mit großer
Zärtlichkeit an ihrer Mutter hing.
Die ersten Jahre in Sachsen.
Herzliche Zuneigung hatte die junge Ehe gestiftet. Es be-
gann ein von der Schönheit und Anmut der Prinzessin erfülltes
glückliches Familienleben während des folgenden friedlichen Jahr-
zehnts.
Das ganze Königshaus stellte eine innig verbundene Ge-
meinschaft dar. König Friedrich August, voll Milde und tiefen
Gemütes, und Königin Marie, eine Frau von fürstlichem Anstande,
ausgezeichnetem Geiste und großer Güte, bildeten mit Prinz
Johann, Prinzeß Amalie und ihren Kindern nur eine große
Familie; zwei Brüder, die zwei Schwestern gefreit hatten. Nach
dem frühen Tode des Bruders wurde König Johann der Mittel-
punkt der Familie, dieser selten begabte Mann, Gelehrte und
Fürst, der es, obwohl ihm die Zeit viel Trübes brachte, verstand,
überall das Gute und Schöne zu entdecken und das Üble und
Unschöne zu überwinden, der eben deshalb ohne Mißmut und
Laune, auch in den schlimmsten Momenten, nicht nur sich selbst
den rechten Mut und die wahre Heiterkeit des Geistes bewahrte,
sondern auch beides seiner Umgebung einzuflößen wußte. Königin