7
—
Elysium, nahe dem Waldschlößchen, bewohnten. Im Winter sah
man sich oft auf dem Palaisteiche des Großen Gartens, wo die
Prinzen Schlittschuh liefen, während sich die Prinzessinnen von
bekannten Herren Stuhlschlitten fahren ließen.
Nach dem Ankauf von Strehlen wurde dieses von April
bis November der bevorzugte Wohnsitz. Die Kronprinzessin ver—
stand es, das bescheidene Haus aufs wohnlichste einzurichten.
Der Sinn für Schönheit und Bequemlichkeit reichten sich die
Hand. Durch Ankauf einer Bäckerei wurde das Grundstück ver-
größert. Es wurden Stallgebäude errichtet, in der Bäckerei selbst
Wohnungen für den dienstthuenden Adjutanten und eine Hofdame
eingerichtet, alles in bescheidener Weise. Im niedrigen Parterre
befand sich eine Fremdenwohnung, welche Prinz Wasa bezog,
wenn er in Strehlen weilte, und die Wache. Die Anlagen
zwischen Villa und Bäckerei befanden sich in ihren Anfängen.
Sie waren mit viel Geschmack angelegt und die eigenste Schöpfung
der Kronprinzeß. Die Herrschaften lebten hier ganz wie Privat-
leute, erfreuten sich an ihrem Eigentume, am Wachsen ihrer An-
pflanzungen und an den Enten, welche den Teich bevölkerten.
Nach dem Diner wurde meist stundenlang in fröhlichster Stimmung
Luftkegel gespielt. Die Zigarre trug zur Gemütlichkeit bei. Am
Kegelspiele nahm der ganze anwesende Dienst teil. An die
Stelle des Kegelspiels trat später das Croquet, welches mit
größtem Eifer, selbst unter dem Scheine von Laternerlicht, be-
trieben wurde und zuweilen mit einer beinahe gereizten Stimmung
der Parteien endete, welcher Umstand eine unangenehme Beigabe
dieses sonst. so anregenden Spieles bildet.
Von den Arzten war der Kronprinzessin das Reiten