Full text: Landeskunde des Königreiches Sachsen. Ausgabe A.

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Gewerbebetriebe treue Hilfe und erfreuen das Herz des Wanderers. 
Suchen wir aber die gelösten Flußstücke wieder zu ungeteilten 
Ganzen zu verknüpfen und das reiche Flußnetz unseres Landes zu 
ordnen, so tritt uns als die leitende Ader die Elbe entgegen. 
Links und rechts verbinden sich mit diesem Strome eine große 
Anzahl kleinerer Flüsse, deren Mündung innerhalb der Grenzen 
unseres Landes liegt. Welche sind das? Außerhalb der Landes- 
grenzen aber gehen der Elbe noch viel stattlichere Flüsse zu. Emp- 
fängt sie doch links die Mulde und Weiße Elster, rechts aber 
die Spree und Schwarze Elster in den Marken unseres Nach- 
barlandes. Elbstrom und Elbflüsse aber treiben gemeinsam ihr 
Wasser dem Nordseebecken zu. Nur die Lausitzer Neiße wendet sich 
nach dem Oderstrome und mit ihm in die Ostsee hin. So zieht 
sich denn durch die Lausitz eine wichtige Wasserscheide zweier 
Strom= und Meeresgebiete, die wir am einfachsten durch den Kottmar 
bestimmen wollen. Nun gib mir vollständig den Lauf der ein- 
zelnen, früher besprochenen Flüsse nach Quelle, Richtung, Mündung 
und Bedeutung an! Jeder größere vaterländische Fluß gewinnt im 
Laufe seiner Entwickelung eine besondere Natur. Die Neiße ist ein 
Kind der Lausitz, wendische Anklänge zeigt die Spree, und die 
Schwarze Elster kennzeichnet sich als Fluß der Niederung. Die 
Elbe ist der königliche Strom des Verkehrs, die Mulde vor 
allem ein Fluß der Industrie und die Weiße Elster besonders in 
dem unteren Gebiete ein Fluß der Landwirtschaft. Suchen wir 
aber endlich noch Anknüpfungspunkte für die Quellen der Flüsse 
unseres Landes, so finden wir, daß sich die Lausitzer besonders an 
Kottmar, Valtenberg und Sibyllenstein heften, während die 
Erbländer vor allem vom Kahlen-, Fichtel= und Rammels- 
berge ausgehen. 
3. Betrachten wir weiter die Witterungsverhältnisse unseres 
Landes, so bemerken wir, daß die Gaue Sachsens bald in heitrem 
Himmelslichte glänzen, bald von trüben Wolken umschleiert werden. 
Jetzt hüllt die Kälte des Winters die Berge in ein Schneegewand, 
dann weckt die Wärme des Sommers das Wald-- und Wiesengrün. 
Sanft legen sich heute die Wellen der Luft auf die lachenden 
Fluren, und morgen braust der Sturm in erschreckender Gewalt 
durch das Gefilde, und der Wetterstrahl zerschmettert die Halme. 
Diesen fühlbaren Wechsel von Heiterkeit und Trübe, von Kälte und 
Wärme, von ruhiger und erregter Bewegung der Luft nennen wir 
im allgemeinen das Klima unseres Landes. Abhängig ist dieses 
von dem Wassergehalte der Luft, die ihre Wolken über Strömen 
und Seen mit Feuchtigkeit füllt. Abhängig ist es ebenso von der 
Bildung des Bodeus, der sich in gebirgigem Rücken erhebt, oder in 
niederen Ebenen verläuft. Abhängig ist es endlich auch von der 
größeren oder geringeren Entfernung unserer Heimat von dem 
Wärmekreise oder Kältepunkte unserer Erde, wie von den herrschenden 
Luftströmungen, die in stetem Wechsel in allen Richtungen der 
 
	        
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