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Herzogthümer gegenüber Dänemark. Dasselbe geschieht von den Landtagen
von Sachsen, Baden, Hessen-Darmstadt und mehrerer kleiner Staaten.
24. Nov. (Deutschland). Neue Versammlung von Mitgliedern und Stellvertre-
tern der holsteinischen Ständeversammlung in Hamburg. Dieselbe erklärt sich
einstimmist für die Kieler Eingabe vom 19. Nov.
25. „ (England) lehnt den vom Kaiser der Franzosen vorgeschlagenen Congreß
sämmtlicher Souveräne Europa's definitiv ab.
„ „ (Deutschland). Landtagswahlen in Nassau. Niederlage der Regierung.
26. „ (Ver. Staaten). Der südbündische General in Tenessee Bragg wird ge-
schlagen und zieht sich nach Georgia zurück.
27. „ (England) richtet eine Herfe an den deutschen Bund gegen die An-
sprüche des Herzogs Friedrich und für die Durchführung des Londoner Pro-
tokolls.
„ „ (Deutschland). Eine Versammlung von Mitgliedern der holsteinischen
Ritterschaft ertheilt der Eingabe der Ständemitglieder an den Bund ihre Zu-
stimmung.
28. „ (Deutschland). Die deutsche Bundesversammlung beschließt, den dä-
nischen Gesandten für Holstein nicht anzuerkennen und erklärt die Stimme
für Holstein in suspenso.
„ „ (Preußen). Das Abg.-Haus setzt einen Ausschuß nieder, zur Unter-
suchung der bei den letzten Wahlen vorgekommenen gesetzwidrigen Beeinflussung
der Wähler und Verkümmerung der verfassungsmäßigen Wahlfreiheit preuß.
Staatsbürger.
„ „ (Schweden). Sämmtliche 4 Stände des Reichstages bewilligen ein-
stimmig einen von der Regierung verlangten Extra-Credit von 3 Mill. Thlr.
unter voller Anerkennung der Regierungspolitik bezüglich der deutsch-dänischen
Streitfrage.
29. „ (Ver. Staaten). Der südbündische Gen. Longstreet gibt die Belagerung
von Knoxville in Tenessee auf, wird von den Unionstruppen verfolgt und
geschlagen.
-- „ (Rußland). In Warschau werden die Verhaftungen geradezu massen-
haft vorgenommen und viele der Verhafteten nach Rußland und Sibirien
transportirt.
1. Dec. (England). Sir John Lawrence wird an Lord Elgin's Stelle zum
Vicekönig von Ostindien ernannt.
2. „ (Preußen). Debatte des Abg.-Hauses über Schleswig-Holstein. Das
Haus erklärt sich mit 231 gegen 63 Stimmen für Rücktritt Preußens vom
Londoner Protokoll.
3. „ (Frankreich). Die Regierung verlangt von den Kammern eine Anlehen
von 300 Mill. Fr., angeblich um ebensoviel Schatzbons in consolidirte Schuld
umzuwandeln. Der gesetgebende Körper beendigt die Wahlprüfungen. Fast
sämmtliche angefochtenen Wahlen werden trotz aller Nachweise der Opposition
von der Majorität genehmigt.
4. „ (Deutschland). Oestenräich und Preußen verständigen sich darüber, die
Rechte der deutschen Herzogthümer gegen Dänemark nur innerhalb det Be—
stimmungen des Londoner Protokolls zur Geltung zu bringen, den weiter-
gehenden nationalen Tendenzen der deutschen Bewegung dagegen gemeinsam
entgegen zu treten und erlassen identische Noten an die Regierungen der üb-
rigen deutschen Staaten.
„ „ (Oesterreich). Antwort Rechbergs auf die Interpellation Rechbauer be-
züglich Schleswig-Holstein. Lebhafte Debatte des Abg.-Hauses über die aus-
wärtige Politik Oesterreichs.
„ „ (Dänemark). Unter dem Druck der Großmächte widerruft Christian IX.
die kgl. Bekanntmachung vom 30. März bezüglich Holstein.
6. „ (Deutschland). In Nürnberg treten Mitglieder der beiden großen
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