312 BGeilage I.
Bundeserecution in Holstein. Mühlfeld und Gen. interpelliren
den Grafen Rechberg über die Politik der Regierung in der schles-
wig-holsteinischen Frage.
11. Jan. (Oldenburg)y). Der Landtag beschließt, die Regierung zu ersuchen,
sich bei dem schleswig-holsteinischen Anlehen mit 100,000 Thlrn. zu
betheiligen. « «
(Dänemark). Zusammentritt des Reichstags.
(Spanien). Die Regierung legt den Cortes den Entwurf
eines neuen Wahlgesetzes vor.
11./12. Jan. (Frankreich). Beginn der Adreßdebatte im gesetz-
gebenden Körper. Generaldebatte. Glänzende Rede des Hrn. Thiers.
12. Jan. (Hannover). Ein Erlaß des Ministeriums verbietet die
Verbindung der schleswig-holsteinischen Vereine des Landes unter
sich und mit dem 36er Ausschuß in Frankfurt.
(Belgien). In Brügge unterliegen die Candidaten der Re-
gierungspartei gegen drei mit großen Mehrheiten gewählte Klerikale.
13. „ (Preußen). Antwort des Königs auf die Adresse des Herren-
hauses vom 19. Dec. v. J.
„ „ (Italien). Der Bisthumsverweser von Mailand, Msgr. Caccia,
wird in Monza verhaftet, um nach Turin geführt zu werden.
14. „ (Bundestag). Der österr.-preußische Antrag vom 28. Dec.
v. J. wird von der Bundesversammlung mit 11 gegen 5 Stimmen
(Oesterreich, Preußen, Kurhessen, Mecklenburg und 16. Curie)
abgelehnt. .
Oesterreich und Preußen erklären darauf: „Angesichts der eben
erfolgten Ablehnung ihres gemeinsamen Antrages müssen die allerh. Regie-
rungen von Oesterreich und Preußen lebhaft bedauern, daß die gehoffte Ver-
ständigung über die von ihnen zur unverweilten Sicherung der Rechte des
deutschen Bundes in Bezug auf Schleswig vorgeschlagenen Maßregeln nicht
erzielt worden sind. Unter solchen Umständen glauben die beiden Regierungen
in der ihnen, durch ihre Dazwischenkunft bei Herbeiführung der jene Rechte
feststellenden Stipulationen von 1834 erwachsenen besonderen Stellung,
sowie wegen der großen Dringlichkeit der Sache, sich der Pflicht nicht
entziehen zu dürfen, die Geltendmachung jener Rechte in ihre eigenen
Hände zu nehmen und ihrerseits zur Ausführung der in ihrem Haupt-
antrage vom 28. v. M. und Jahres bezeichneten Maßregeln zu schreiten.
Durch Abgabe vorstehender Erklärung kommen die Gesandten dem Auftrage
ihrer allerh. Regierungen nach.“
Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, die
Mehrzahl der sächsischen Häuser (Weimar, Meiningen, Coburg-
Gotha) die 13. und 15. Curie protestiren dagegen. Der Antrag
von Hessen-Darmstadt (v. 28. Dec. v. J.) bleibt in der Minderheit.
14. „ (Frankreich). Der Kaiser übergibt dem neuen Cardinal Bonne-
chose das Barett mit einer politischen Ansprache:
„ . Sie haben in der Nähe beobachtet, wohin das Aufgeben jedes
Princips, jeder Regel, jedes Glaubens führt. Darum müssen Sie auch ge-
rade so wie ich darüber erstaunt sein, nach so kurzer Zwischenzeit die Leute,
die kaum erst dem Schiffbruche entronnen sind, wiederum die
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