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unglück erblicken und sehen mit Sorgen nach einer Wendung jener Verhand-
lungen, welche die Gefahr beseitigen und die Unsicherheit beenden, welche schon
jetzt lähmend auf Handel und Gewerbe wirken.“
wie derjenige des Abg. Umbscheiden und der Pfälzer: „Die Kammer der
Abgeordneten erkennt das Gewicht der Gründe, welche Ew. k. Maj. Regierung
bestimmten, dem von Preußen mit Frankreich abgeschlossenen Handelsvertrag
in seiner dermaligen Fassung nicht beizutreten. Sie gibt sich jedoch mit Ew.
k. Maj. dem freudigen Vertrauen hin, daß die auf Erhaltung des Zollvereins
gerichteten Bestrebungen von segensreichem Erfolge begleitet sein und daß zu-
gleich die aus eingegangenen Verbindlichkeiten gegen einen benachbarten Bundes-
staat erwachsenen Hoffnungen in Erfüllung gehen werden. Sobald an die
Stelle der Forderung unbedingter Annahme des Handelsvertrags mit even-
tueller Kündigung des Zollvereins einer= und der einfachen Ablehnung des
Vertrags andererseits von aufrichtiger Versöhnlichkeit geleitete Unterhand-
lungen über die einzelnen Mängel des Handelsvertrags ge-
treten sind, werden die Besorgnisse vor Sprengung des Zollvereins, diesem
Nationalunglück von unübersehbarer Bedeutung, verschwinden.“
indem jener mit 15, dieser mit 20 Stimmen in der Minderheit bleibt,
die ganze Adresse dagegen in der Fassung des Ausschusses mit 108 gegen
36 Stimmen (der Fortschrittspartei und der Fraction der Pfälzer) ange-
nommen wird.
2. Juli. (Bundestag). Beschluß der Bundesversammlung bezüglich
der Unterkunft= und Verpflegungskosten der Bundesgarnison in
Frankfurt.
6. „ (Kurhessen). Die Ständeversammlung beschließt einstimmig,
ihren Beschluß vom 13. Dec. 1862 für Annahme des franz. Handels-
vertrages der Regierung in Erinnerung zu bringen.
9. „ (Bundestag). Die Bundesversammlung nimmt mit Mehrheit
den Antrag der vereinigten Ausschüsse vom 18. Juni bez. der
schleswig-holsteinischen Frage an.
11. „ (Hannover). Allgemeine Landtagswahlen. Fast die Hälfte
der Gewählten gehört der Fortschrittspartei an.
17. „ „ (Zollverein).„ (Zollverein). Die General-Zollconferenz in München wird
geschlossen, ohne daß Oesterreich auf seine Propositionen geantwortet
worden wäre.
„ „ (Nassau). Die ll. Kammer erklärt mit 13 gegen 11 Stim-
men die vorjährige Zustimmung der II. Kammer zu dem Entwurfe
eines Preßgesetzes für erloschen, weil die Regierung dasselbe bis
jetzt nicht publizirt hat.
23. „ (Baden). Schluß des Landtags. Der Großherzog wirft in
der Thronrede einen befriedigten Rückblick auf die Reihe der vom
Landtage bereits erledigten gesetzgeberischen Arbeiten:
„ . . . In die Organisation der inneren Verwaltung ist der Keim zu
reichen Früchten gelegt; einer regen Theilnahme Meines Volkes für seine
eigensten Interessen wird es gelingen, dieselben zur Reife zu bringen. Das
stete Bestreben Meiner Regierung wird es bleiben, diese Entwickelung zu
fördern, und ohne Eifersucht auf die freie Selbstverwaltung Meines Volkes
erflehe Jch den Segen des Himmels für das Gedeihen feiner Thätigkeit.
Ich hoffe zuversichtlich, daß der nächste Landtag, Ihre mühevollen Vor-
arbeiten sorgsam verwerthend, das begonnene Werk in gleicher Gesinnung zu