Full text: Europäischer Geschichtskalender. Siebzehnter Jahrgang. 1876. (17)

420 Die Scuei:. (Ende Nov. — Dec. 10.) 
einstweilen nur mit einem Geleise versehen werden. Ebenso beschloß fie, von 
der Anwendun aller Erfrialfystenre mögen sie heißen, wie Sie wollen, wie 
System Fell, Agudio u. s. w. abzusehen. Wird nun das ganze Gotthard= 
bahnneß nach Em m t sele Vertrage vorgesehenen Project aus- 
geführt werden, so ist das von Ober-Ingenieur Hellwag berechnele Defi cit 
von 102,000,000 Franken auf 71,829,000 — vermindert, und mit 
lassung der Linien Zug-Arth und Luzern-Immensee auf 594 454 ,000 Bianten. 
Was die auf der Südseite des Gotthard liegenden Linien B 
und Cadanagzo-Pino betrifft, beschloß man, da hierüber zunächst Jaalien zu 
bestim men hat, noch nichts Endgültiges. Der Entscheid, ob statt der Linie 
Luzern-Fll##elen eine Traject-Dampfschiffahrt auf dem Bierwaldstälter-See ein- 
zurichten sei, bleibt der internationalen Ponseren überlassen. Der zu ge- 
wärtigende Jahresverkehr wurde auf 250,000 Personen und 400,000 Tonnen 
Füteiß und sder jährliche Ertrag auf 52, 000 Franken per Kilomeier, was für 
meter Gesammtlänge im Ganzen eine Jahreseinnahme von 
3 000 Hranlen ausmacht, veranschlagt, während die Betriebskosten, in- 
13 200 den Reservefonds, auf 26,000 Franken per Kilometer, also auf 50 
Procent der Einnahme feslgesetzt wurden. Der jährliche Neinertrag würde 
sich somit im Ganzen auf 6,968,000 Franken oder rund 7 Millionen Franken 
belaufen. Bei diesen 7 Millionen Reinertrag würden mit 5 Procent 140 
Millionen Franken zu verzinsen sein; in Folge dessen von dem ganzen Bau- 
capital im Belrage von 259,000,000 Franken durch Subvention 119,000,000 
Franken gedeckt werden müssen. Da nun davon schon 85,000,000 Franken 
(45,000,000 Franken von Italien, 20,000,000 Franken von Deuts land 
und eben so viel von der Schweiz) votirt sind, würden r*&* „Q 
Fie zu bewilligen sein. #s die Maximalsleigung der ergbahn be- 
trifft, so wurde diese von der Pommisston auf den höchsten Siellen auf 25 
Procent, auf den mittleren auf 26 und auf den unteren auf 27 fesgesette 
Für die Monte-Cenere-Linie wurden 20—21 Procent angenommen; für 
Thalbahnen etwa 10—12 Procent. Als kleinster Krönungsradius wurden 
für kurze Bogen 280 Meter als zulässig erkannt, wenn dadurch wesentliche 
Ersparnisse erzielt werden; in der Regel sollen aber als Minimum 300 
Meter angenommen sein. Sollten sich die Mittel zu den von der bundes- 
räthlichen Commisfion beschlossenen Anlagen nicht finden, so müßten weitere 
Einschränkungen der internationalen Co ae überlassen bleiben. 
— November. (Aargau.) Großer Rath: läßt bei Berathung 
einer Revision der Verfassung die bisher durch dieselbe ausgesprochene 
Garantie der verschiedenen Kirchen fallen. 
3. December. (Freiburg.) Allgemeine Neuwahl des Großen 
Rathes. Die Ultramontanen behaupten ihr bisheriges Uebergewicht. 
Nur der Seebezirk wählt liberal. 
4. December. Eröffnung der Bundesversammlung. 
10. December. (Baselland.) Das Volk lehnt die ihm vom 
Landrathe vorgeschlagene Revision der Verfassung ab. 
19—21. December. Ständerath: Berathung des Fabrikgesetzes: 
mit 22 gegen 20 Stimmen wird dem Beschlusse des Nationalrathes 
bezüglich Feststellung des Normalarbeitstages auf 11 Stunden bei- 
getreten. 
  
  
 
	        
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