XIX.
Griechenland.
4. Januar. (Kammerwahlen.) Das Endergebnis ist ein
vollständiger Sieg des Ministeriums Trikupis (vgl. die Kammer-
auflösung Gesch. Kal. 1886 Xl. 17), indem von den 150 Gewählten
einige über 100 der Regierungspartei angehören. Sämtliche Minister
find gewählt.
7. bezw. 11. Januar. (Spannung mit der Türkei.) Nach-
dem die Pforte am 7. an die griechische Regierung eine Note ge-
richtet hatte, in welcher sie die Abberufung der griechischen Konsuln
in Kanea, Rethymo und Heraklion auf Kreta verlangte, weil diese
an den für die Türkei feindseligen Kundgebungen bei Gelegenheit
der Großjährigkeitserklärung des griechischen Kronprinzen teilgenom-
men hatten, antwortet die griechische Regierung am 11., daß sie die
gegen die Konsuln erhobenen Anschuldigungen als unbegründet an-
sehe und daher das Verlangen nach Abberufung derselben ab-
weisen müsse.
2. Februgr. Eröffnung der Kammer durch den König.
Die Thronrede dankt für die aus Anlaß der Feier der Großjährig-
keitserklärung des Kronprinzen ausgesprochenen Gesinnungen. Die Bezie-
hungen zu den auswärtigen Mächten seien geordnet und regelmäßig und
gestatteten, sich der Aufbesserung der inneren Verhältnisse zuzuwenden. Die
Finanzen erforderten umfassende Sorgfalt, um Griechenland die Erreichung
der nationalen Ziele zu ermöglichen. Die verlangten finanziellen Opfer
überschritten in keiner Weise die Produktionskräfte des Landes. Die Rege-
lung der Finanzen, welche allen Verpflichtungen Rechnung trage, werde den
Kredit heben und die Wiederaufnahme der unterbrochenen Arbeiten für die
Entwicklung der Verkehrsstraßen und die Organisation der Armee und der
Marine gestatten. Die Genehmigung der von der Regierung eingebrachten
Vorlagen werde das Ansehen Griechenlands heben, welches für die Entwick-
lung des Hellenismus mehr als je notwendig sei.
Die Botschaft wird mit lautem Beifalle aufgenommen.
17. März. Die Kammer genehmigt in zweiter Lesung den
Gesetzentwurf über die Umwandlung der ältesten 3 Anleihen