Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Zwölfter Jahrgang. 1896. (37)

Kebersicht der politischen Eutwichelung des Jahres 1896. 321 
25 661250 (1890 24 230 832) männliche und 26 618 651 (25 197 638) 
weibliche Personen, so daß die Zahl der männlichen um 1 430 419, 
die der weiblichen um 1421 013 zugenommen hat. Für die ein- 
zelnen Staaten des Deutschen Reichs ergibt sich folgende Einwohner- 
zahl: Preußen 31 855 123 (1890 29 957 367), Bayern 5 818544 
(5 594 982), Sachsen 3 787 688 (3502 684), Württemberg 2 081 151 
(2036 522), Baden 1725464 (1657 867), Elsaß-Lothringen 1640 986 
(1603 506), Hesfsen 1039020 (992 883), Hamburg 681632 (622530), 
Braunschweig 434 213 (403773), Oldenburg 373 739 (354 968), 
Anhalt 293 298 (271 963), Sachsen-Meiningen 234 005 (223 832), 
Sachsen-Koburg-Gotha 216 603 (206 513), Bremen 196404 (180 443), 
Sachsen-Altenburg 180 313 (170 864), Lippe 134 854 (128 495), 
Reuß jüngere Linie 132 130 (119 811), Schwarzburg-Rudolstadt 
88 085 (85 863), Lübeck 83 324 (76 485), Schwarzburg-Sonders- 
hausen 78 074 (75 510), Reuß ältere Linie 67 468 (62 754), Waldeck 
57 766 (57 281) und Schaumburg-Lippe 41 224 (39 163) Einwohner. 
Zum Schluß sei noch einmal auf die Enthüllungen der „Ham- 
burger Nachrichten“ hingewiesen, die am Ende des Jahres die öffent- 
liche Aufmerksamkeit wieder auf die auswärtige Politik lenkten und 
zu neuen Diskussionen über das Verhältnis der gegenwärtigen Re- 
gierung zu Bismarck Anlaß gaben. Das Nähere ist darüber auf 
S. 112 bis 120 zusammengestellt. 
Die internationale Stellung Oesterreich-Ungarns haben wir öfter- 
bereits oben betrachtet; wir wollen zur Ergänzung nur noch hin- 5 
zufügen, daß es in seiner Balkanpolitik den Plan verfolgte, mit 
allen Balkanstaaten gute Beziehungen zu unterhalten. Für Rumänien 
und Serbien fand dies Ausdruck in der gemeinsamen Einweihung 
des Eisernen-Thor-Kanals und in dem Besuche des Kaisers in 
Bukarest, für Bulgarien in dem Abschluß eines Handelsvertrages. 
In Cisleithanien war die bedeutendste That des Ministeriums Eislei- 
Badeni die Durchführung der Wahlreform, woran sich die Koalitions- rs- 
regierung vergeblich versucht hatte. Die wichtigste Bestimmung ist, reform. 
daß die Zahl der Wähler erheblich vermehrt wird; bisher besaßen 
das Wahlrecht nicht ganz zwei Millionen, während es jetzt über 
fünf Millionen ausüben sollen. Die Folgen dieser Neuerung für 
die Parteien sind noch unberechenbar, es wird im allgemeinen an- 
Europäischer Geschichtskalender. Vd. XXXVII. 21
	        
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