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lassen, am 13. Oktober abends an Bord dieses Dampfschiffes gebracht wer-
den, und zwar von dem kleinen Weinschank aus, den Parini seit etwa zwei
Jahren in dem Stadtviertel Moharrem Bey in Alexandrien hält. Am
13. Oktober, abends um 7 Uhr, begab sich der Leiter des italienischen Kon-
sulats, Vizekonsul Burdese, mit zwei Kawassen, denen sich der Polizei-
kommandant von Alexandrien, Harrington Bey, und der Polizeiinspektor
Treves mit einigen Polizisten angeschlossen hatten, nach dem Weinschank.
Parini war anwesend. Die Kiste mit den Bomben wurde bald aufgefunden.
Parini gab auf Befragen an, er kenne den Inhalt nicht; ein ihm un-
bekannter Araber habe die Kiste bei ihm abgestellt und erklärt, sie in
einigen Tagen wieder abholen zu wollen. Auf weiteres Drängen meinte
Parini, es sei wohl Kognak in der Kiste, und griff nach einem Hammer.
An der Ausführung der offenbaren Absicht, sich und alle Anwesenden zu
vernichten, wurde er mit Gewalt verhindert. Nach seiner Festnahme er-
klärte er unter wilden Drohungen, er sei Anarchist. Er wurde in Gewahr-
sam gebracht und die Kiste in Beschlag genommen. Darauf schritt die
Polizei in der Nacht vom 13. zum 14. Oktober zur Verhaftung von acht
Teilnehmern der in Kairo und Alexandrien abgehaltenen anarchistischen
Zusammenkünfte. Es wurde noch festgestellt, daß der zur Ueberführung der
Bomben von Alexandrien nach Jaffa bestimmte Italiener bei der Ankunft
des Dampfers in Jaffa seinen Dienst an Bord verlassen sollte, um eine
bereits für ihn erwirkte Stellung als Kellner im Hotel Bristol in Jaffa
anzutreten. Die Kiste mit den Bomben sollte er in unauffälliger Weise
unter seinen Sachen mit an Land bringen und sie im Hotel Bristol für
die zur Ausführung des Attentats in Jaffa eintreffenden Genossen bereit
halten. Am 14. Oktober morgens wurde in Alexandrien im Beisein des
Kaiserlichen Konsuls v. Hartmann die bei Parini in Beschlag genommene
Kiste untersucht. Sie enthielt, sorgfältig in Sägespäne verpackt und durch
Holzstäbe vor dem Zusammenprallen geschützt, zwei ganz gleiche Bomben.
Es sind zwei etwa 25 Zentimenter hohe, runde, in der Mitte ausgebauchte
Zylinder von 7 Zentimeter Durchmesser am Boden und 10 Zentimeter in
der Mitte. Sie find aus galvanisiertem Eisen hergestellt, zunächst mit
Zinkdraht eng umsponnen, dann mit Papier und Bindfaden umwickelt.
Der eine Boden hat in der Mitte eine Oeffnung, aus der eine starke Zünd-
schnur hervorsieht. Jede der Bomben wiegt 2130 Gramm. Ihr Inhalt
besteht aus einer gelben Masse, die als Knallqueckfilber festgestellt ist, im
Gewicht von je 1050 Gramm, und 26 Stück fertigen Revolverpatronen
starken Kalibers. Danach konnten die Bomben durch Entzündung und durch
Schlag zur Explosion gebracht werden. Man nimmt an, daß jede Bombe
im Fall der Explosion die Tötung oder Verwundung der in einem Umrkreise
von etwa 50 Meter befindlichen Personen herbeigeführt haben würde.
26. November. (Kairo.) Der Ministerrat genehmigt das
Budget für 1899.
Hierin werden die Einnahmen auf 10600000, die Ausgaben auf
10 560000 egyptische Pfund geschätzt; somit bleibt ein Ueberschuß von
40000 Pfund zur Verfügung der Regierung. Die Ausgaben schließen die
Zahlung von 416000 Pfund in den allgemeinen Reservefonds und von
265000 Pfund in den Schuldenkonversionsfonds ein. Die Grundsteuer
wird vorläufig um 216000 Pfund weiter herabgesetzt. Die Einnahmen
weisen gegen das Vorjahr eine Zunahme von 1600000 Pfund auf, und die
Ausgaben eine Zunahme von 40000 Psund. Die im Budget vorgesehenen
hauptsächlichen Posten der Mehrausgaben find: 36 400 Pfund für die Armee,
110000 Pfund für die Zivilverwaltung des Sudans und 50000 Pfund