IX.
Schweiz.
30. Januar. (Bern.) Edmund Höhn, der Direktor des
internationalen Bureaus des Weltpostvereins, k.
5. Juni. (Bern.) Die Bundesversammlung tritt zur ordent-
lichen Kammersession zusammen.
23. Juni. (Bern.) Der Nationalrat genehmigt nach mehr-
tägiger Debatte mit 82 gegen 23 Stimmen den Gesetzentwurf über
die Gründung einer schweizerischen Nationalbank.
Der Entwurf war vom Bundesrat vorgelegt worden, um den Ent-
wurf für eine reine Staatsbank, der am 28. Februar 1897 vom Volk ab-
gelehnt worden war, zu ersetzen, und sieht vor, daß das Grundkapital der
Bank vom Bund, von den Kantonen und von Privaten zu je einem
Drittel geliefert wird. Die Kantone nehmen an dem Gewinn der Bank
teil. Der Zentralsitz der Bank wurde von Bern und Zuürich angestrebt.
Bern erhielt 72, Zürich 56 von 136 Stimmen. Die Abgeordneten von
Zürich stimmten alsdann gegen den Entwurf.
26./27. Juni. (Bern.) Der Nationalrat und der Stände-
rat genehmigen mit 113 gegen 1 Stimme die Vorlage über die
Kranken= und Militärversicherung. — Das zur Finanzierung vor-
geschlagene Tabaksmonopol wird abgelehnt am 28. September.
29. Oktober. Bei den Wahlen zum Nationalrat behält
die radikale Partei die Mehrheit, aber die Sozialdemokraten machen
Fortschritte.
14. Dezember. (Bern.) Wahlen zum Bundesrat.
Die vereinigte Bundesversammlung wählt in den Bundesrat auf
drei Jahre: Deucher, Thurgau (radikal); Hauser, Zürich (radikal); Zemp,
Luzern (klerikal); Müller, Bern (radikal); Brenner, Basel (radikalh);
Comptesse, Neuenburg (radikal) und Ruchet, Waadt (radikal). Zum Bundes-
präsidenten für das Jahr 1900 wird Hauser, Zürich, und zum Vize-
präsidenten des Bundesrats Brenner, Basel, gewählt.