Das Deutsche Reich und seine einzelnen Glieder. (März 13.—20.) 101
13. März. (Diedenhofen.) Die vier Kapläne, die seinerzeit
wegen gemeinsamer Unterzeichnung einer Beschwerde gegen den
Hauptmann Boden am Diedenhofener Bezirkskommando vom Ober-
kriegsgericht in Metz zu je sechs Monaten Festungshaft verurteilt
worden waren und die Strafe am 15. November in Magdeburg
angetreten hatten, sind, nachdem sie fast vier Monate der Strafe
verbüßt hatten, begnadigt und auf freien Fuß gesetzt worden.
14. März. (Karlsruhe.) Generalmajor z. D. Karl Wilhelm
Graf v. Sponeck, seit 1904 Oberstallmeister des Großherzogs von
Baden. +. 68 Jahre alt.
15. März. (München.) Der Oerausgeber der katholischen
Wochenschrift „Allgemeine Rundschau“, Dr. Armin Kausen, ,
58 Jahre alt. ·
15. März. (Berlin.) Das Direktorium der Reichsversiche-
rungsanstalt für Angestellte besteht aus dem Präsidenten Koch und
vier Mitgliedern, nämlich dem Geh. Oberregierungsrat Beckmann
und den Geh. Regierungsräten Lehmann, Hänel und Rothgangel.
Dazu treten ehrenamtliche Mitglieder: je 2 Vertreter der versicherten
Angestellten und ihrer Arbeitgeber.
15. März. (Hannover.) Die städtischen Kollegien bewilligten
zum Regierungsjubiläum des Kaisers. 300 000 Mark, die haupt-
sächlich für Zwecke der Ingendpflege verwendet werden sollen.
16. März. (Berlin.) Die Vaterländische Gesellschaft zur Ver-
breitung von Geschichtskenntnissen veranstaltet vor dem Kaiser einen
Gedächtnis-Fackelzug, an dem sich insgesamt 4000 bis 5000 Per-
sonen beteiligen.
19. März. (Karlsruhe.) Zerstörung eines Militärluftschiffes.
Das Luftschiff „L Z 15“ wurde bei einer Notlandung auf dem Erer-
zierplatze durch den Sturm vollständig zerstört. Der Rumpf des Luftschiffes
barst in zwei Teile, die Spitze wurde abgeknickt.
19. März. (Halle a. S.) Am Galgenberg wurde ein großes
Gräberfeld mit vorzüglich erhaltenen Urnen aus der Bronzezeit
und reichen ekelettresten entdeckt.
20. März., Handelsvertrag mit Guatemala.
Durch Vereinbarung mit der Regierung des Freistaates Guatemala ist
der Freundschafts-, Handels-, Schiffahrts- und Konsularvertrag vom 20. Sep-
tember 1887 wiederum und zwar bis zum 15. März 1915 verlängert worden.
20. März. (Sachsen -Roburg.) Der Speziallandtag ge-
nehmigte den Staatsvertrag mit Preußen betreffend den Bahnbau
von Weidhausen nach Neustadt im Herzogtum Koburg und bewilligte
750 000 Mark als Kostenbeitrag.