Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

Das Deutsche Reich und seine einzelnen Glieder. (Juli 5.—7.) 287 
die militärischen Vorgänge zwischen den früheren Verbündeten. Die Aufgabe 
Europas kann vorläufig nur darin bestehen, die Feindseligkeiten örtlich und 
zeitlich einzuschränken. Keine Ueberraschung, aber eine beachtenswerte neue 
Tatsache für die Entwicklung auf dem Balkan bedeutet die Mobilmachung 
Rumäniens. Das damit verbundene politische Programm dürfte bis auf 
weiteres in dem Wunsch umschrieben sein, der Silistriafrage eine für Rumänien 
befriedigendere Lösung zu geben, als sie bisher durch die Beratung der 
Botschafter in St. Petersburg gefunden hat.“ 
         5. Juli. Die Ergebnisse des Reichshaushalts für das Rech- 
nungsjahr 1912. 
Der Ueberschuß der Reichs-Post= und Telegraphenverwaltung 
ist um 5 892000 Mark hinter dem Voranschlage zurückgeblieben. Dem- 
entsprechend sind von Bayern und Württemberg an Postausgleichungsbeträgen 
645.000 Mark weniger an die Reichskasse abzuführen gewesen. Beim Ueber- 
schusse der Reichseisenbahnverwaltung ist ein Mehr von 12308000 
Mark und bei demjenigen der Reichsdruckerei ein solches von 563000 Mark 
zu verzeichnen. Die Einnahmen an Zöllen, Steuern und Gebühren 
haben den Voranschlag um 48097000 Mark überschritten. Beim Bank- 
wesen sind 10 536 000 Mark mehr ausgekommen. Dagegen sind an Ein- 
nahmen aus der Prüfung der Rechnungen 207000 Mark und aus dem 
Hinterbliebenenversicherungsfonds zur Deckung der Reichszuschüsse für 
die Hinterbliebenenversicherung, hier den geringeren Ausgaben ent- 
sprechend, 1 173000 Mark weniger zu verzeichnen. Beim Auswärtigen 
Amt sind an Einnahmen 132 000 Mark mehr aufgekommen; an Ausgaben 
waren 74000 Mark weniger erforderlich. Im Geschäftsbereich des Reichs- 
amts des Innern betragen die Mehreinnahmen 2109 000 Mark, die 
Wenigerausgaben 1215000 Mark. Für das Reichsheer sind bei den 
entsprechenden Titeln des allgemeinen Pensionsfonds 231 000 Mark und 
an einmaligen Ausgaben 294000 Mark mehr aufzuwenden gewesen, während 
die fortdauernden Ausgaben im übrigen um 20000 Mark zurückgeblieben sind. 
Dem Gesamtmehrbedarf entsprechend stellt sich auch die bayerische Quote 
um 63000 Mark höher. An Einnahmen sind 778000 Mark mehr als an- 
gesetzt aufgekommen. Bei der Marineverwaltung schließen die fort- 
dauernden Ausgaben mit einem Mehr von 2416000 Mark, die einmaligen 
Ausgaben mit einem Mehr von 293.000 Mark und der Pensionsfonds mit 
einer Ersparnis von 708000 Mark ab. Bei der Reichsjustizverwaltung 
steht einer Mehreinnahme von 521.000 Mark eine Mehrausgabe von 
30000 Mark gegenüber. Beim Reichsschatzamt sind 375000 Mark Mehr- 
einnahmen aufgekommen. An fortdauernden Ausgaben sind 465 000 Mark, 
an einmaligen Rayonentschädigungen 3697000 Mark weniger als angesetzt 
aufzuwenden gewesen. Die Verwaltung und Verzinsung der Reichsschuld 
hat 5457000 Mark weniger erfordert, während bei den einmaligen Aus- 
gaben 125000 Mark mehr erforderlich waren. Im ganzen hat sich ein 
Ueberschuß von 77106.023,97 Mark ergeben, welcher den gesetzlichen Be- 
stimmungen entsprechend auf das Rechnungsjahr 1913 übertragen worden ist. 
         6. Juli. (Breslau.) Begründung des Bundes der Garten- 
architekten. 
         6. Juli. (Braunschweig.) Der Landtagspräsident Kreis- 
direktor Georg Langerfeld + 73 Jahre alt. 
         7. Juli. Generalmajor v. Falkenhayn, Chef des Generalstabs
	        
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