Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

Die ãsterreihisq· mgarise Menarqie. (März 2. - 12.) 453 
Gemahlin und den Prinzessinnen Friedrich und Olga zu Braun— 
schweig und Lüneburg. 
2.—4. März. (Trieft.) Albanerkongreß. 
Z In den Reden wird betont, daß die Albaner getrost ihr Los den 
beiden Großstaaten überlassen können, die das größte Interesse für Albanien 
bewiesen haben. In einer Resolution wird darauf hingewiesen, daß ohne 
große Städte Albanien ohne Entwicklungsfähigkeit bleiben würde. Am Schluß 
“ der Vorsitzende, daß auch Deutschland zu den Freunden Albaniens 
gehöre. 
6. März. (Wien.) Prof. Fr. W. Förster (Zürich) wird als 
Professor der Pädagogik an die Universität berufen. 
6. März. (Cisleithanien.) Das Komitee zur Untersuchung 
der Vorgänge bei der Vergebung der Marinelieferungen beschloß 
die Art der Ausschreibung der Docklieferung zu beanstanden und 
die Bestellung an das Ausland zu bedauern. Zugleich wird die 
Regierung aufgefordert, sich bei den Staatslieferungen vom Eisen- 
kartell nicht übervorteilen zu lassen. (Siehe 28. Februar.) 
7. März. (Ungarn.) Im Abgeordnetenhaus wird in der 
Spezialberatung der Wahlreform ein Antrag auf Herabsetzung der 
dreißigjährigen Altersgrenze abgelehnt und die Wahlreformvorlage 
in der Fassung der Regierung angenommen. 
11. März. Übereinkommen zwischen Österreich-Ungarn und 
Rußland wegen der Demobilisierung: 
„Der Austausch von Handschreiben, der kürzlich zwischen Kaiser Franz 
Joseph und Kaiser Nikolaus stattgefunden hat, erbrachte einen neuerlichen 
Beweis dafür, daß die Ereignisse auf der Balkanhalbinsel dem Gefühl der 
Freundschaft zwischen den beiden Herrschern keinerlei Eintrag getan haben 
und daß die Erhaltung des Friedens fortgesetzt das Ziel ihrer Bemühungen 
bildet. Die beiden Regierungen sind sohin zu dem Schluß gelangt, daß 
gewisse, rein defensive Maßnahmen, die in den Grenzprovinzen der beiden 
Reiche getroffen worden sind, durch die Umstände nicht mehr geboten er- 
scheinen. Somit ist nunmehr die Reduzierung der österreichisch-ungarischen 
Bestände in Galizien auf ein normales Ausmaß beschlossen. Und ebenso 
wird die Entlassung der russischen Reservemannschaften jener Altersklasse 
verfügt werden, die im vergangenen Herbst beurlaubt werden sollten.“ 
12. März. Die Teilabrüstung. 
Alle derzeit bei dem ersten und vierzehnten Korps zur zeitweisen 
Ergänzung des Heeres in aktiver Dienstleistung stehenden Reservisten des 
Assent-Jahrganges 1908 (exkl. Kavallerie) sind in das nichtaktive Verhältnis 
zurückzuversetzen. Bei der Kavallerie können die Regimentskommandeure 
der Berücksichtigung würdige Reservisten des Assent-Jahrganges 1908, so- 
weit es die dienstlichen Verhältnisse gestatten (Rücksichten auf die notwendige 
Pferdehaltung usw.) in das nichtaktive Verhältnis zurückversetzen. 
12. März. Protest gegen einen russischen Zusatz. 
Ein amtliches Communiqué besagt: „Die Petersburger Telegraphen= 
Agentur veröffentlicht im Anschlusse an das gestern zur Ausgabe gelangte,
	        
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