498 Großbritannien. März 10.)
haben die Station Saunderton der Great Western und Great Central
Railways bis auf den Grund niedergebrannt.
10. März. Eröffnung der neuen Session des englischen Par-
laments.
Aus der Thronrede: „Die Beziehungen zu den fremden Mächten
sind weiter freundschaftlich. Im vergangenen Dezember wurde zwischen
den kriegführenden Staaten Südosteuropas ein Waffenstillstand geschlossen.
Sie wählten London als Ort der Friedensverhandlungen, ich hieß die dazu
entsandten Delegierten willkommen und gewährte ihnen jede Förderung,
die in meiner Macht stand. Ich bedaure sehr, daß der Krieg andauert und
daß die Delegierten zu keiner Verständigung kamen. Was sich im Kriege
möglicherweise ereignen wird und die Veränderungen, die sich daraus er-
geben, das kann nicht ohne Interesse für die Großmächte sein, die neutral
sind und den Berliner Vertrag unterzeichnet haben. Alle diese Mächte
wünschen ernstlich, daß eine Ausbreitung des Krieges verhindert und der
Nrieg sobald als möglich beendet wird. Meine Regierung blieb, besonders
durch die Botschafter in London, in enger Verbindung und Mitarbeit mit
den anderen Mächten in dem Bestreben, welches alle zeigten, nämlich die
Gemeinsamkeit der Ansichten des Vorgehens zu wahren und in allen Punkten,
über die zwischen irgend welchen von ihnen Differenzen entstehen könnten,
eine Verständigung zu schaffen. In dieser Hinsicht ist in hohem Maße ein
Erfolg erzielt worden. Ueber Fragen von höchster Wichtigkeit ist im Prin-
zip eine Verständigung erreicht worden. Wenn auch über einige Punkte
noch immer Besprechungen stattfinden, so hoffe ich doch, daß die Beratungen
unter den Mächten nicht nur dazu führen werden, daß die Mächte unter-
einander zu einem vollständigen Einvernehmen kommen, sondern daß sie
auch einen wohltätigen Einfluß ausüben werden und das Ende des Rrieges
beschlennigen. Meine Regierung wird fortfahren, mit den anderen
Mächten in dem ernstesten Wunsche zusammenzuwirken, Europa den Frieden
zu sichern.“
Der König gedenkt sodann des letztjährigen Besuches der kanadischen
Minister, welcher einer Besprechung der gemeinsamen Interessen mit den
britischen Ministern besonders der Verteidigung zur See galt. Sodann
erwähnt er die kürzliche Ankunft des Verteidigungsministers von Neu-See-
land, die die gleichen Zwecke hatte. Der König drückt die Hoffnung aus,
daß solcher Meinungsaustausch die Solidarität des Reiches fördere. Die
Thronrede fährt dann fort: „Das Geschenk eines Schlachtschiffes von seiten
der malayischen Staaten, die Zustimmung der Regierung von Neu-Seeland
dazu, daß das von ihr beigesteuerte Schlachtschiff in der Nordsee bleibt,
der beständige Fortschritt in der Schaffung einer australischen Flotte und
die gegenwärtige Debatte des kanadischen Parlaments über die Verteidigung
bezeugen, daß der Wunsch nach Aufrechterhaltung der Sicherheit im Reiche
allgemein ist.“
Der König erwähnt sodann den verbrecherischen Anschlag auf den
Vizekönig von Indien am 13. Dezember 1912, beklagt, daß dem Anschlag
Unbeteiligte zum Opfer fielen und dankt für die Ergebenheitskundgebungen,
die der Anschlag in Indien zur Folge hatte. Sodann empfiehlt der König
dem Parlament, das Budget für das kommende Jahr mit um so größerer
Zuversicht und Wohlwollen zu erwägen, da der wirtschaftliche Wohlstand
des Volkes nach der Handelestatistik andauere. Weiterhin kündigte der König
an, daß die Vorlagen, über die in der letzten Session zwischen den beiden
Häusern keine Einigung erzielt worden ist, nochmals eingebracht werden