Greßbritannien. März 13.—25.) 501
den letzten Jahren die imposanten Ziffern der Handelsstatistik beobachtet,
die sortwährend noch immer imposantere Ziffern ersetzen. England und
Deutschland seien gegenseitig ihre besten Kunden im Außenhandel. Diese
Tatsache müßten sich diejenigen immer wieder gegenwärtg halten, die die
öffentliche Meinung bilden und die an der Gestaltung der Geschicke der
Nationen Anteil hättey. Handelskonkurrenz brauche keine Verstimmung zur
nötigen Folge haben, wie die alte Freundschaft zwischen England und
Amerika beweise, und man könne nur die Fortdauer einer immer leb-
hafteren und freundschaftlicheren Handelsrivalität zwischen England und
Deutschland wünschen. Handel und Diplomatie seien Verbündete, ihr Ziel
sei es, eine friedliche und gedeihliche Entwicklung zu sichern.
13. März. Der Flottenetat für 1913.14.
Er beläuft sich auf 46309300 Pfund gegen 45075 100 Pfund des
laufenden Jahres. Der Etat sieht eine Vermehrung des Personalbestandes
um 8500 vor. Dieser soll bis März 1914 insgesamt 146000 Offiziere und
Mannschaften erreichen. 2032 400 Pfund Sterling werden angefordert für
den Beginn des Baues der Schiffe des neuen Programms, das fünf Schlacht-
schiffe, acht kleine Kreuzer, 16 Torpedobootszerstörer und eine Anzahl Unter-
seeboote und Hilfsschisse umfaßt.
18. März. (Unterhaus.) In Beantwortung einer Anfrage
sagte der Marineminister Churchill, die Admiralität habe ein deut-
sches Parseval-Luftschiff bestellt, habe aber keine Rechte erlangt,
diesen Luftschiffstyp in England zu bauen.
20. März. (London.) Die Botschafterreunion beschloß, die
Vertreter der Mächte zu beauftragen, den Balkanregierungen die
Ratschläge der Mächte über die von den Verbündeten vorgeschlagenen
Friedensbedingungen mitzuteilen,
20. März. Das schöne Landhaus Trevethan in der Graf-
schaft Surrey, ein Besitztum der Witwe des Generals White, des
Verteidigers von Ladysmith, wurde von Suffragetten durch Feuer
vollständig zerstört.
21. März. (London.) Der Geograph und Kartograph
I)r. E. G. Ravenstein V im Alter von 78 Jahren.
25. März. Feldmarschall Lord Wolseley ##in Mentone im
80. Lebensjahr.
25. März. (Unterhaus.) Erklärung Sir Edward Greys
über die montenegrinische Frage und die des Balkanfriedens.
Neues brachte die Greysche Rede in bezug auf die Beschlüsse der
Botschafterreunion gegenüber Serbien und Montenegro. Man hat dort
beschlossen, diese beiden Staaten aufzufordern, die Feindseligkeiten in den
Gebieten, die künftig albanisch sein sollen, einzustellen und ihre Truppen
schon jetzt aus diesen Gebieten zurückzuziehen. Die erste Forderung bezieht
sich auf Skutari, dessen weitere Belagerung und etwaige weitere Angriffe
der Montenegriner als „unnützes Gemetze!“ und „verbrecherische Torheit"
bezeichnet werden. Sir Edward hat „die Zuversicht“, daß die Mächte „ohne
Verzug“ eine gemeinsame Aktion in Belgrad und Cetinje unternehmen