Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

VD## eische Reich und seine einzelnen Glieder. (Februar 2. 3., 4 
von denen die eine Hälfte, also sechs Millionen, an die Erhebung 
Preußens gegen die französische Fremdherrschaft und die andere Hälfte 
an das 25 jährige Regierungsjubiläum des Kaisers erinnern sollen. 
2. Februar. (KGamburg.) Bürgerschaftswahlen. 
Gruppe I « Gruppe II 
Städtische Wähler mit über mit weniger als 2400 Mark 
2400 Mark Einkommen Einkommen 
Stimmen Mandate # Stimmen Mandate 
Sozialdemokraten 13845 2 1597196 8 
Ver. Liberase 39499 6 58 133 2 
Recht 29838 5 18 629 1 
vinke . . . 38 765 6 24 667 1 
Linkes Zentrm 29047 5 12 278 ·0 
KLonservativo 6144 0 49599 ·0 
158 18U Q 24 315 862 12 
Von den vier Mandaten der Landgebiete (ohne Klassenwahlsystem) 
erringen die Rechte und das linke Zentrum je 1. Für die beiden andern 
stehen Sozialdemokraten und Vereinigte Linke in Stichwahl. — Bei der 
Notabelnwahl sind noch 20 Mitglieder zu wählen. 
3. Februar. (Preußisches Abgeordnetenhaus.) Fort- 
setzung der Besprechung des Etats des Ministeriums des Innern. 
Eingemeindung von Treptow. Polenpolitik. Filmzensur. Sozial- 
demokratie. 
Abg. Frhr. v. Zedlitz (Frk.): In dem Verhalten des Kreisausschusses 
dee Kreises Teltow in bezug auf die Eingemeindung von Treptow 
in eine Verletzung der Rechte und Interessen der Stadt Berlin nicht zu 
erkennen. Der Kreis hat durchaus innerhalb seiner Selbstverwaltungs- 
befugnis gehandelt, er hat genau dasselbe Recht wie die Selbstverwaltung 
don Berlin. Hier einzugreifen, wäre mit Recht als ein Eingriff der Re- 
gierung in die Selbstoerwaltung bezeichnet worden. Was die Frage der 
Bohnungspolizei anlangt, so trifft den Minister in dieser Sache kein 
Vorwurf. Ich kann hier aus Erfahrung sprechen. Der Stadt Berlin ist 
seinerzeit in gewissem Umfange die Baupolizei angeboten worden, die Ver- 
dandlungen sind aber im Sande verlaufen, weil Berlin die gestellten Be- 
dingungen nicht okzeptieren wollte. Was von den Eingemeindungen gilt, 
daß Berlin durch eigene Schuld den richtigen Zeitpunkt verpaßt hat, trifft 
auch jetzt zu. Die Wohnungspolizei ist nun in der Tat kein feststehender 
Begriff. Er umfaßt die Gesundheitspolizei, die Bau-, die Sittenpolizei usw. 
Es müßte das herausgeschält werden, was die Stadt Berlin für ihre Auf- 
gaben für besonders notwendig erachtet, nämlich die Wohnungspflege. Von 
vrivater Seite ist ein Komitee für Wohnungspflege und fürsorge und für 
die Bekämpfung von Volkskrankheiten tätig und hat segensreich gewirkt. 
Es fehlt ihm aber an Mitteln. Ich richte daher an den Minister die 
dringende Bitte, diesem Komitee aus dem ihm zur Verfügung stehenden 
Fonds 30000 Mark zuweisen zu wollen oder, falls nicht genügende Mittel 
vorhanden sein sollten, noch im laufenden Jahre eine Verstärkung dieses 
Fonds herbeizuführen. Was nun unsere Kritik an dem Verfahren des 
Neichslages uns gegenüber betrifft, so ist es verkehrt anzunehmen, als ob 
diese unjere Kritik an den Reichstagsbeschlüssen aus Rücksicht auf unsere
	        
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