IX.
Schweiz.
10. Januar. Die Niederlande und Portugal unterbreiten ihren
Grenzstreit auf der Sundainsel Timor dem schiedsrichterlichen Ent-
scheid des Bundespräßidenten.
12. Januar. Der Bundesrat veröffentlicht zwei Beschlüsse be-
treffend das Einrücken im Ausland weilender beurlaubter Wehr-
pflichtiger bei einem Kriegsaufgebot.
Darnach haben die in Deutschland und den anderen Grenzländern
wohnenden Beurlaubten des Auszuges und der Landwehr auch dann ein-
zurücken, wenn nur ein Teil der Armee aufgeboten wird, unter der Vor-
aussetzung, daß der Truppenverband, dem sie angehören, inbegriffen ist.
In Zukunft haben sich auch alle Beurlaubten bei den zuständigen Gesandt-
schaften und Konsulaten bei Strafe zu melden.
31. Januar. (Winterthur.) Nationalrat Dr. Eduard Sulzer-
Ziegler f# im 59. Lebensjahre.
11. Februar. Die Zolleinnahmen im Jahre 1912 betrugen
87 Millionen Franken, 6 Millionen mehr als im Jahre 1911.
26. Februar. (Nationalrat.) Die Kommission für den Gott-
hardvertrag beschließt mit 8 gegen 7 Stimmen, den Staatsvertrag
nicht zu ratifizieren.
9. März. Eine in Olten zusammengetretene Versammlung von
Gegnern des Gotthardvertrages aus allen Kantonen beschloß, die
Agitation im ganzen Lande in den nächsten vierzehn Tagen energisch
fortzusetzen.
18. März. In seinem Geschäftsbericht für das Jahr 1912
gedenkt der Bundesrat des Besuches des Deutschen Kaisers und be-
merkt dazu: „Der Aufenthalt des Deutschen Kaisers in unserer Mitte
wird zur Erhaltung und Entwicklung unserer vortrefflichen Be-
ziehungen zum Deutschen Reich nicht unwesentlich beitragen."“
31. März. Die eidgenössische Staatsrechnung für 1912 weist
102338650 Franken Einnahmen und 100933000 Franken Aus-
gaben auf, der Überschuß beträgt somit 1405550 Franken. Das
Ergebnis ist 14529700 Franken besser, als erwartet wurde, was