632 Tiürkei. (Februar 4.—10.)
hörden ein Rundschreiben gerichtet, in dem er sie auffordert, auf
die Bevölkerung einzuwirken, zur Verteidigung des Vaterlandes
durch Spenden beizutragen.
4. Februar. Die ottomanischen Friedensbevollmächtigten er-
halten die Weisung, London zu verlassen, nachdem der Waffen-
stillstand am vorhergehenden Tage um 7 Uhr abends abgelaufen war.
6. Februar. Kalikratia, Bachtscheköi und Tschataldscha sowie
die Höhen gegenüber dem rechten türkischen Flügel werden von den
Türken besetzt. »
6. Februar. (Athos.) Die Abte der 17 griechischen Klöster
haben bei den Großmächten telegraphisch gegen die Errichtung der
Autonomie nach dem russischen Plane protestiert. Sie bestehen auf
der Angliederung an Griechenland.
6. Februar. Ein Irade des Sultans gibt für zwei italienische
als Stationsschiffe vor Konstantinopel bestimmte Kriegsschiffe die
Durchfahrt durch die Meerengen frei.
7. Februar. Der Epkafminister Hairi Pascha ist zurückgetreten,
weil er die Verantwortung für die Leistung der Vorschüsse aus dem
Reservefonds der Vakufgüter an die Regierung nicht übernehmen
wollte. An die Stelle Hairis tritt interimistisch der Justizminister
Ibrahim Pascha.
7. Februar. Finanzoperationen.
Das Amtsblatt veröffentlicht ein provisorisches Gesetz, durch das die
Regierung zur Ausgabe von Schatzscheinen im Betrage von 5½ Millionen
türkischen Pfund oder 125 Millionen Franken ermächtigt wird. Ein zweites
Dekret ermächtigt die Regierung, Schatzscheine von einer Million türkischen
Pfund auf Rechnung der vorhergegangenen Ausgabe von drei Millionen
zum Kurse von 94 zu verkaufen. Die Hälfte des Preises ist sofort, der
Rest nach einer Woche zu zahlen.
8. Februar. Nach dem Beispiele Italiens hat auch Frankreich
die Pforte um die Ermächtigung ersucht, den Panzer „Victor Hugo“
durch die Dardanellen fahren zu lassen, was durch ein Irade des
Sultans gestattet wird.
9. Februar. (Albanien.) Beim Sturm auf Skutari sind der
große und der kleine Bardanjol sowie ein Teil des Tarabosch, mit
die wichtigsten Positionen Skutaris, nach ungeheuren Anstrengungen
und enormen Verlusten gefallen.
9. Februar. (Adrianopel.) Ausfall einer Abteilung und
Bajonettangriff auf Daliden.
10. Februar. (Saloniki.) Die serbischen Behörden von Mo-
nastir entwaffnen und weisen systematisch alle Personen aus, die