676 Mentenegre. (April 11. -29.)
zum Verlassen des Blockadegebietes gewährt, d. h. bis um 8 Uhr früh den
12.April. Eigenhändig gegeben an Bord des „König Edward VII.“ den 10. April.
Cecil Burney, Vizeadmiral, Kommandierender der internationalen Flotte.“
11. April. Trotz des Abzugs der Serben wird die Belagerung
Skutaris fortgesetzt.
14. April. Rußlands Einwirkung.
Das amtliche Blatt „Glas Ornagora“ erklärt in einer Besprechung
des russischen Communiquês: Wir bedauern, einige Stellen hervorheben zu
müssen, die nur unsere Voraussetzungen bestätigen, daß die russische Di-
plomatie nicht über genaue Informationen verfügt. Was die Behauptung
anbelangt, daß der König Rußland in einen europäischen Krieg hinein-
ziehen wolle, so erklären wir im Gegensatz hierzu, daß der König nicht
aufgehört hat, Rußland zu bitten, sich nicht in einen Krieg einzig und
allein, um Montenegro zu Hilfe zu kommen, einzulassen. Amtliche Doku-
mente, wie das vom 14. Februar und 12. März könnten dies zur Genüge
beweisen. Wir würden der kaiserlichen Regierung auch dankbar sein, wenn
sie uns die Dokumente nennen wollte, die ihre Behauptungen bekräftigen
könnten. Das Wohlwollen, das der Zar Montenegro bewiesen hat, indem
er es durch Getreidesendungen für die Bedürfnisse des Krieges unterstützte,
hat das montenegrinische Volk tief gerührt, wie nicht minder die heißen
Sympathien, die das russische Volk, alle Klassen der Gesellschaft in brüder-
licher Begeisterung umfassend, nicht aufhört, Montenegro zu bezeigen.
16. April. Die Vertreter der Großmächte unternehmen einen
Kollektivschritt, indem sie die in Sofia, Belgrad und Athen bereits
überreichte Antwortnote der Mächte auf den jüngsten Gegenvorschlag
der Verbündeten dem Minister des Außern übermitteln. Hierauf
machen die Vertreter der Mächte dem Minister Mitteilung von
der für Albanien festgesetzten Nord= und Nordostgrenze.
23. April. Essad Pascha übergibt die Festung Skutari trotz
ungeschwächter Verteidigungsfähigkeit gegen freien Abzug der Be-
satzung.
24. April. Auf die Vorstellungen des österreichisch-ungarischen
Gesandten wegen der völkerrechtswidrigen Anhaltung des öster-
reichisch-ungarischen Militärattachös sagte die Regierung sofort die
strengste Untersuchung des Zwischenfalles zu.
25. April. Anläßlich des Falles von Skutari sind dem König
zahlreiche Glückwünsche zugegangen, darunter von den Königen von
Serbien, Bulgarien und Griechenland.
25. April. Der englische Gesandte hat auf Ersuchen des Kom-
mandierenden der internationalen Flotte die Regierung davon be-
nachrichtigt, daß die Blockade bis zum Hafen von Durazzo aus-
gedehnt wurde.
29. April. Proklamation des Königs Nikolaus an die Be-
wohner der Stadt Skutari.