Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

er sich ausgedrückt hat, gestiftet worden. Gegen diesen Ausdruck erhebt das 
Indianeramt in Washington Einspruch, denn, so wird ausgeführt, die In- 
dianer zeigten jetzt keine Abnahme mehr, sondern im Gegenteil eine Zu- 
nahme. Im Jahre 1890 habe die Gesamtzahl der Rothäute in den Ver- 
einigten Staaten 243000 betragen, 1900 habe die Volkszählung 270000 
ergeben und vor zwei Jahren seien 305000 gezählt worden. 
26. Februar. (Senat.) Vertragsverhandlungen mit Nicaragua. 
Der zwischen dem amerikanischen Gesandten und der Regierung von 
Nicaragua abgeschlossene Vertrag bestimmt, daß die Vereinigten Staaten 
für das alleinige Recht, einen interozeanischen Kanal durch den Isthmus 
von Nicaragua zu führen, 3000000 Dollars zu zahlen haben. Die Senats- 
kommission für auswärtige Angelegenheiten beschloß, zu dem Vertrage keine 
Stellung zu nehmen, bis die neue Regierung Gelegenheit gehabt habe, ihn 
in Erwägung zu ziehen. 
26. Februar. (Repräsentantenhaus.) Annahme des amen- 
dierten Flottenetats, der den Bau von einem Schlachtschiff, sechs 
Zerstörern und vier Unterseebooten vorfieht und zur Deckung 
111 Millionen Dollars anweist. 
27. Februar. Zu den Vertragsverhandlungen mit Nicaragua. 
Es wird gemeldet, daß der Vertrag mit Nicaragua den Vereinigten 
Staaten nicht nur das ausschließliche Recht zum Kanalbau verleihe, 
sondern auch einen ausgezeichneten Flottenstützpunkt in der Fonseca- 
Bai einräume. 
28. Februar. (Kanada.) Das Unterhaus hat das Bordensche 
Marinegesetz in zweiter Lesung angenommen. Der Führer der 
Opposition, Wilfrid Laurier, erklärte, es sei kein Grund zu der 
Annahme vorhanden, daß die deutschen Marineausgaben sich gegen 
England richteten. Sie ständen nur im Einklang mit dem Wachstum 
der deutschen Bevölkerung und des deutschen Handels. 
8. Februar. In der Panamakanalkontroverse verlangt Eng- 
land nunmehr die schiedsgerichtliche Beilegung in Übereinstimmung 
mit dem im Juni ablaufenden Vertrage. 
Ende Februar. (Kanada.) Nach einer amtlichen Aufstellung 
des Ministeriums des Innern betrug die Einwanderung nach Ka- 
nada in dem Zeitraum vom 1. April 1912 bis zum 31. Januar 
1913 insgesamt 344982 Personen, gegen 300704 in den gleichen 
Monaten des Vorjahrs. Der Nationalität nach kommen davon auf 
Großbritannien 130661, auf die Vereinigten Staaten 118 826 Ein- 
wanderer; der Rest stammt aus anderen Ländern. 
1. März. Der Senat hat den Vorschlag der Regierung, zwei 
Linienschiffe zu bauen, angenommen. Der Gesetzentwurf geht nach 
dem Repräsentantenhause zurück, da dies nur ein Linienschiff be- 
willigt hat.
	        
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