Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunundzwanzigster Jahrgang. 1913. (54)

696 Vereinigte Stasten von Nordamerihe und Kamads. (Aug. 4.—Sept. 5.) 
schließlichen Rechtes zu einem Kanalbau in Nicaragua sowie auf 
Konzessionen für eine Marinestation beschränkt. 
4. August. Staatssekretär Bryan hat bekanntgegeben, daß das 
Rücktrittsgesuch des Botschafters Wilson in Mexiko zum 14. Oktober 
angenommen worden ist. 
14. August. (Kanada.) 400 Soldaten sind mit zwei Maxim- 
geschützen nach Nanaimo und Ladyfmith in British Columbia ge- 
sandt worden, um die durch die Aufstände der Bergarbeiter gestörte 
Ordnung wieder herzustellen. 
W. August. Kongreßmitglied Harrison (Newyork) wird zum 
Generalgouverneur der Philippinen ernannt. 
27. August. (Kongreß.) Politik gegenüber Mexiko. 
Präsident Wilfon verlas eine Spezialbotschaft, in der er betonte, 
Amerika wünsche Mexiko gegenüber im Geiste aufrichtigster, uneigennützigster 
Freundschaft im eigensten Interesse Mexikos zu handeln. Die betrübenden 
Zustände in Mexiko berührten Amerika nahe, es werde Mexiko noch be- 
weisen, daß es ihm zu dienen wisse, ohne zuerst an sich zu denken. Die 
gesamte Welt, so heißt es in der Botschaft weiter, wünscht Mexiko Frieden 
und Fortschritt. Angesichts des Panamakanals bürgt die Zukunft viel für 
Mexiko. Mexiko kann die besten Gaben aber nur genießen, wenn es sie 
ehrenvoll genießt. Die Entwicklung Mexikos ist nur dauernd gesund, falls 
sie das Produkt einer echten Freiheit und einer gerechten und gesecmäßigen 
Regierung ist. Wir warteten Monate vergebens auf eine Besserung der 
Zustände, und es war unfre Pflicht, unfre guten Dienste anzubieten. Wilson. 
besprach sodann die Entsendung und Instruktionen Linds und fuhr fort: 
Wir bieten unfre Dienste nicht nur aus Freundschaft an, sondern auch 
weil die Weltmächte erwarten, daß wir als nächster Freund handeln. Die 
gegenwärtigen Zustände sind unvereinbar mit der Erfüllung der inter- 
nationalen Verpflichtungen seitens Mexikos, der zivilisatorischen Entwirk- 
lung Mexikos und der Erhaltung der wirtschaftlichen und politischen Zu- 
stände in Zentralamerika. Amerika sehe keine Berechtigung für die Ab- 
weisung der angebotenen Dienste der Freundschaft ein, alles, was es in- 
zwischen tue, müsse in Geduld und in ruhiger, uneigennütziger Ueberlegung 
wurzeln. Ungeduld auf seiten Amerikas sei unangebracht, es müsse eine 
weitere günstige Gelegenheit abwarten und seine Dienste erneuern. Allen 
Amerikanern müsse nahegelegt werden, Mexiko sofort zu verlassen, ihnen 
müsse dabei geholfen werden; jegliche Waffenausfuhr nach Mexiko müsse 
aufhören. Es freue ihn, erklären zu können, daß mehrere Großmächte Amerika 
moralisch unterstützt hätten. Wilson teilte gleichzeitig die abweisende Ant- 
wortnote Huertas mit und sein Verlangen, daß Amerika den mexikanischen 
Botschafter in Washington wie auch seine eigene Regierung anerkenne. 
5. September. (Kanada.) Außenhandel 1910—1918. 
Das Handelsministerium hat eine Statistik veröffentlicht, die ein 
Bild des Außenhandels während der Jahre 1910/13 gibt. Darnach betrug 
der Gesamt-Import in Tausend Dollars berechnet: 
1910 1911 1912 1913 
Zollpflichtige Waren. 239113 228770 354248 447657 
Zollfreie Wiren 149370 228548 191552 231960 
388 483 457318 545800 679614
	        
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