Ilen. (Ende Januar—Februar 5.) 729
Ende Januar. (China.) Die Konferenz westlicher Mongolen-
fürsten, die in Sulyuancheng tagte, erklärte, die Unabhängigkeit der
Mongolei nicht anzuerkennen.
Man erbat von Juanschikai Schutz gegen den Hutuchtu, die Errichtung
von Elementarschulen und Förderung von Ackerbau und Industrie durch
die Pekinger Regierung.
3. Februar. (Britisch-Ostindien.) Eine mohammedanische
Massenversammlung in Kalkutta beschloß eine Sammlung für die
türkischen Verwundeten und einen Boykott europäischer Waren.
3. Februar. (China.) Bedingungen der Sechsmächteanleihe
von 25 Millionen Pfund Sterling.
Die Banken werden 5½ prozentige Goldbons ausgeben. Mit einigen
unwesentlichen Vorbehalten soll der Anleihebetrag ausschließlich für folgende
Zwecke verwandt werden: Erfüllung der außenstehenden Verbindlichkeiten
der Zentralregierung, Rückkauf der ausstehenden Provinzialanleihen, Be-
zahlung von Entschädigungen für die Verluste, die infolge der Revolution
entstanden sind, Entlassung der Truppen, Rückkauf eines bestimmten Be-
trages von Noten der Zentralregierung und der Provinzen, Zahlung der
laufenden Ausgaben, Verwaltung und Reorganisation der Verwaltung der
Salzzölle. Die Bankengruppe verpflichtet sich, zwei Millionen Pfund Sterling
sofort vorzustrecken, worauf die Schatzscheine in Kürze ausgegeben werden. Die
Anleihe läuft auf fünfzig Jahre, jedoch hat China das Recht, sie nach
sechsmonatiger Kündigung al pari zu konvertieren oder zurückzukaufen. Der
Rückkauf der Anleihe beginnt nach fünfzehn Jahren. Der Uebernahmepreis
der Anleihe ist 6 v. H. unter dem Nominalwert der Schatzscheine, die in
London nicht unter 96½ v. H. und in Paris nicht unter 97½ v. H. aus-
gegeben werden sollen. Die chinesische Regierung verpflichtet sich, inner-
halb der nächsten sechs Monate keine weitere Regierungsanleihe aufzunehmen
und auch keine Anleihe abzuschließen, für die die Salzzölle haften, ohne
der Sechsmächte-Bankengruppe ein Optionsrecht zu gewähren.
4. Februar. (China.) Die Unterzeichnung der Sechsmächte-
anleihe wird durch den Einspruch des französischen Gesandten gegen
die Nationalität der in Aussicht genommenen Ratgeber der Re-
gierung verhindert.
Bestätigt war bereits die Ernennung des Dänen Olsen, früheren
Zollkommissars in Tientsin, zum zweiten Generalinspekteur der Salzsteuer
und die Ernennung des Deutschen Komp zum Superrevisor der chinesischen
Rechnungskammer ist bestätigt worden. Für das Anleihedepartement, das
China einrichten will, wünscht es die Ernennung eines italienischen Finanz-
mannes von europäischem Ruf.
4. Februar. (China.) Durch eine in Futschau auf den Zivil-
gouverneur Tschang geworfene Bombe werden 30 Personen getötet
oder verletzt.
5. Februar. (Japan.) Staatsbudget für 1913.14.
Es balanciert in Einnahmen und Ausgaben mit 584924051 Men.
Die Gesamteinnahmen und ausgaben sind um je 7400000 Men gestiegen.
Die Regierung verfolgt eine Politik strenger Sparsamkeit. Die erwartete