Vahrungs- und Futtermittel, Steinkohlen, Briketts und Petroleum fest,
wobei er sich offenbar an die gerade geltenden Markkpreise anschloß.
Es wurde sogar eine Kommission für die etwaige Aenderung dieser
Höchstpreise bestimmt, also ein Vorläufer der späleren Preisprüfungs-
stelle, die aus 6 Personen und nach Bedarf binzuzuziehenden Sachver-
ständigen aus dem Nahrungsmittelgewerbe bestehen sollte. Die Verord-
nung wurde dem RNegierungspräsidenten zur Genehmigung vorgelegt,
aber dann aus nicht mehr festzustellenden Gründen nicht in Kraft gesetzt.
Indessen stiegen die Preise weiter, ohne daß der Magistrat eine Be-
rechtigung dazu ein zusehen vermochte; besonders Milch, Eier und Butter
wurden immer teurer, und durch unzwechkmäßige Einkäufe militärischer
Anstalten wurden die Preise noch weiter in die Höhe getrieben. In
einem Bericht vom 24. 8. 15 an das stellv. Generalkommando mußte
deshalb der Magistrat die Einrichtung von Preisprüfungskommissionen
als sehr zwechmäßig bezeichnen, zumal die Festsetzung örtlich begrenzter
Höchstpreise untunlich erschien. Dieser Gedanke der Preisprüfungskom-
mission scheint einer Anregung von höherer Stelle entsprungen zu sein.
Bereits am 9. 9. 15 beschloß der Magistrat „Zur besseren Kontrolle
der Versorgung der städtischen Bevölkerung mit den zur täglichen Nah-
rung erforderlichen Lebensmitteln und ihrer Preisangemessenheit“ die
Einsetzung einer Nahrungsmittel- und Preiskonkrollkommission, die die
Vorräte und Preise genau überwachen und bei auffälligem Mißverhält-
nis zwischen Marktlage und Preisen oder zwischen Ein- und Verkaufs-
preisen Bericht erstatten sollte. Diese Kommission sollte aus 4 eingeses-
senen Bürgern unter Vorsitz eines Stadtrates bestehen; die Vorschlags-
kommission der Stadtverordneten benannte dazu 4 Mitglieder, die Stadt-
verordnetenversammlung am 29. 9. weitere 5. Die endgültige Wahl
wurde bis zum Eingang der zuständigen Bundesratsverordnung vertagt.
Diese Verordnung ging am 6. 10. 15 ein, und nun krat die bisherige
Lebensmittelkommission unter Zuziehung dreier Bürger zusammen, um
die Wahl der Mitglieder der neuen Preisprüfungsstelle (DpS.) zu voll-
ziehen. Gewählt wurden Vertreter des Magistrats, der Warenerzeuger,
der Kaufleute, der Verbraucher (Beamten und Gewerkschaften), Sach-
verständige des Nahrungsmittelgewerbes, insgesamt 15 Personen.
Kaum war die Wahl vollzogen, da meldete sich das stellv. General-
kommando beim Negierungspräsidenten und verlangte, daß mindestens
die Hälfte der aus Verbraucherkreisen zu wählenden Mitglieder der Hee-
resverwaltung vorbehalten bleiben sollten mit der nicht ganz zukreffen-
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