werden solle, weil sie nur dazu diene, die Preise in die Höhe zu treiben
und die Versorgung zu verschlechtern. Daß der Antrag schließlich schon
im Magistrat abgelehnt wurde, ändert nichts an seinem Wert als Aus-
druch der Volksstimmung. Dem Magistrat blieb im wesentlichen nur
die Aufgabe, die angelieferten Fische richtig zu verkeilen, indem er neben
seiner Verhaufsstelle im Feuerwehrhause allen am 1. 8. 1914 im Fisch-
handel tätigen Personen die Fortsetzung ihres Handels ermöglichte;
allerdings gab das Reine volle Handelsfreiheit, denn um eine gleichmä-
ßhige Verteilung der Ware zu erreichen, sah sich der Magistrat gezwun-
gen, die Stadt in 12 Bezirke einzuteilen und jedem Fischhändler einen
bestimmten Bezirk zuzuweisen, den er bei Strafe nicht überschreiten
durfte. Auch das gab nakürlich wieder Verstimmung auf allen Seiten,
denn, wenn nur geringe Vorräte angeliefert wurden und deshalb der
einzelne Händler nichts bekommen konnte, wurde selbstverständlich dem
Magistrat alle Schuld von Händlern wie von Käufern zugeschoben. Aber
wie sollte der Magistrat es anfangen, 3 Zir. Fische unter 30 Händler so
zu verleilen, daß sie alle zufrieden waren?
Die Wirksamkeit der FSHH. beleuchtet nachstehende Tabelle, die
den Berichten der Stadt an den Keichskommissar für Fischversorgung
entstammt; man muß sich dabei, wie schon einmal bekont, vor Augen hal-
ten, daß in normalen Zeiten täglich 90—100 Ztr. Seefische nach Stolp
kamen!
(Zahlen in Zentnern.)
Monat Näucher- grüne Steinbutt Dorsch
flundern Flundern
Juni 17 280 630 245 —
Juli 220 710 — —
August 260 781 — —
September 60 310 — —
November 18 16 1,8
Dezember 42 15 — 42
Januar 18 — 14 — 2
Man sieht, wie schon Ende 1917 die Fischversorgung der Stadt tat-
sächlich aufhörk, und alle Bemühungen des Magistrats nußhzten nichts
mehr.
Statt aller Einzelheiten soll hier nur eine Reihe von Eingaben aus
dem Herbst 1918 angeführt werden: am 18. 9. 18 beschwerte sich der
Magistrat beim Reichskommissar für Fischversorgung und beim Oberprä-
2- 19